MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Rätsel Racing-Raritäten: Unter Wert geschlagen

Von Mathias Brunner
​«Racing-Raritäten» stellt einen Rennstall und einen Piloten in den Mittelpunkt, welche in der Formel 1 unter Wert geschlagen wurden. Wer ist es? Wo und wann entstand da Bild? Machen auch Sie mit!

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Beim letzten Rätsel haben wir folgende Brotkrumen gestreut, um die Teilnehmer auf die richtige Fährte zu bringen: «Dieses Mal zeigen wir einen Rennwagen, der durchaus bekannt ist, allerdings nicht in dieser Form und auch nicht mit diesem Piloten. Die herrlich fetten Reifen schlagen eine schöne Brücke zu den Erfolgen, denn der betreffende Pilot war in seiner Heimat fett im Geschäft. Wir haben das Bild ausserdem gewählt, weil es aus einem Rennen stammt, das eine schöne Tradition in der Formel 1 begründete.»

Die Hinweise beziehen sich auf Folgendes: Der Rennwagen, bekannt, aber nicht in dieser Form, war ein Tyrrell 007, der vom Privat-Team Heroes Racing eine anders geformte Nase erhielt. Am Lenkrad sass eben nicht das gewohnte Tyrrell-Duo, sondern Kazuyoshi Hoshino, damals der grosse Star der japanischen Rennszene. Das Rennen war der Grosse Preis von Japan, der die Ära asiatischer Formel-1-WM-Läufe einleitete.

Lösung also: Kazuyoshi Hoshino mit einem Tyrrell 007-Ford beim Grand Prix von Japan in Fuji 1976.

Das Bild entstand im Training, denn bekanntlich schüttete es im epochalen Rennen, dem grossen Finale zwischen Niki Lauda und James Hunt, im Kinofilm «Rush» unsterblich geworden.

In Japan hiess das Rennen kurioserweise nicht Grand Prix von Japan, sondern «Formula One World Championship in Japan». Grund: Im gleichen Jahr wurde ein Lauf zur Formel-2000-Meisterschaft Grosser Preis von Japan benannt, und aus irgend einem Grund durften nicht zwei Rennen gleich heissen.

Ebenso kurios: Die schnellste Runde wurde Masahiro Hasemi zugestanden, aber dabei handelte es sich um einen Messfehler. Tage nach dem Rennen bestätigte der Veranstalter: Jacques Laffite hatte in Wahrheit die beste Rennrunde gefahren. Leider wurde diese Nachricht zwar dem japanischen Verband JAF geschickt, der leitete sie aber nicht an den Internationalen Automobil-Weltverband weiter. Und so wird in einigen Publikatonen und auf gewissen Internet-Seiten noch immer Hasemi als Rekordhalter geführt.

Wir gehen nicht weiter auf Lauda und Hunt ein, dafür gerne auf Hoshino und das Engagement der Japaner. Denn es war gleichzeitig auch der erste Start des japanischen Reifenherstellers Bridgestone im Rahmen der Formel 1, und Hoshino holte sich so lange frische Regenreifen ab, bis einfach keine mehr da waren, dann musste er aufgeben. Das Problem waren nicht so sehr die Walzen an sich, von denen hatte Bridgestone mehr als genug, als dass vor dem Rennen nicht genügend Reifen auf Felgen aufgezogen worden waren. Zeitweise lag Hoshino mit den weichen Bridgestone auf Rang 3 des Rennens!

Hoshino und obiger Hasemi (im japanischen Kojima-Ford) wurden ergänzt durch Noritake Takahara (Surtees-Ford, Neunter) und Masami Kuwashima (Wolf-Williams, nicht gestartet).

Hoshino begann seine lange Karriere als Motocross-Meister 1968, da war er schon 21 Jahre alt. Ein Jahr später sass er in einem Werks-Nissan, um Tourenwagenrennen zu fahren. Es begann eine Rennwagenkarriere, die 23 Jahre dauern sollte. Er gewann vier Mal die Top-Monopostoserie von Japan (1978 mit Formel-2-Autos ausgetragen, 1987, 1990 und 1993 mit Formel-3000-Rennern). Er dominierte die «Fuji Grand Champion Series», eine Serie für offene Sportwagen, mit fünf Titeln (1978, 1982, 1984, 1985, 1987) und 28 Siegen.

Dazu wurde Hoshino 1990 Tourenwagenmeister sowie 1991 und 1992 Protoypen-Champion. 1992 gewann er überdies die 24 Stunden von Daytona.

Nach Ende seiner aktiven Karriere wurde der erfolgreichste japanische Pilot Rennstallbesitzer, noch heute setzt er in der Super-GT-Serie Rennwagen ein, darunter mit seinem Sohn Kazuki Hoshino. Hoshino senior hat ferner in der Formel Nippon (heute Super Formula), der wichtigsten Einsitzerserie Japans, sieben Titel als Teamchef geholt.

Damit zur neuen Aufgabe: Wir stellen fest – hm, ein Auto ohne Frontflügel, und das ganz ohne Feindberührung. Wir bemerken herrlich fette Hinterreifen, im Hintergrund viel Grün und einen entscheidenden Hinweis auf die Rennstrecke. Das Auto zu ergründen, ist jetzt nicht so schwierig, aber wer ist der Fahrer? Wann und wo ist das Bild entstanden? Die ersten Antworten sind bereits eingetrudelt – machen auch Sie mit.

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Rätseln!

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