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Sebastian Vettel und Ferrari: Streit? Welcher Streit?

Von Mathias Brunner
Maurizio Arrivabene mit Sebastian Vettel

Maurizio Arrivabene mit Sebastian Vettel

​Einige Aussagen von Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene über Sebastian Vettel sind als Sprung im Porzellan gedeutet worden. Aber Vettel dementiert, dass es Unstimmigkeiten gebe: «Da ist nichts.»

Ferrari-Star Sebastian Vettel dementiert, dass es zwischen ihm und Teamchef Maurizio Arrivabene – je nach Quelle – Unstimmigkeiten oder gar Streit gebe. Aber im Fahrerlager von Suzuka gingen schon einige Augenbrauen hoch, als Arrivabene gegenüber der italienischen Sky Sätze betonte, Vettel solle sich auf seine Arbeit konzentrieren und müsse sich sein Gehalt und seine Zukunft genau so verdienen wie jeder andere auch.

Das konnte interpretiert werden, dass Vettel sich in zu vieles einmische oder dass es am Einsatz fehle oder dass die Zusammenarbeit über 2018 hinaus gefährdet sei.

Ex-GP-Pilot Martin Brundle, heute in Diensten der britischen Sky: «Das war für mich glasklar choreographiert, das war eine Botschaft von ganz oben herunter, die über Maurizio Arrivabene deponiert wurde. Und diese Nachricht lautet – mach du deinen Job und mich dich bei allem anderen nicht ein! Ich sage: Sebastian Vettel wird das nicht gut aufnehmen.»

Doch Vettel versucht in Suzuka, die Wogen zu glätten: «Ich weiss nicht genau, was Maurizio gesagt hat. Also will ich da auch nicht zu viel hineininterpretieren. Generell haben wir eine wirklich gute Arbeitsbeziehung. Wenn es etwas gibt, was ich nicht mag, dann sage ich ihm das. Und das funktioniert auch anders herum. Es gibt nichts zwischen uns, das aussortiert werden muss. Unser beider Ziel besteht darin, dass wir Rennen gewinnen und stärker werden wollen.»

Vettel bestreitet, dass der mangelnde Erfolg (22 Rennen ohne Sieg, WM-Titel 2016 verpasst) die Beziehung zwischen ihm und seinem Team belaste. «Wir gehen da sehr offen miteinander um. So sehr das Team versucht, das Beste zu geben, so sehr mache ich das auch. Es gab Rennen, bei welchen ich das nicht geschafft habe. Dann bin ich mit mir selber sehr unzufrieden. Weil ich genau weiss, was möglich gewesen wäre. Es war ein stetes Auf und Ab.»

«Einige Ergebnisse sind nicht immer fair gewesen und auch nicht Ausdruck dessen, was wir hätten leisten können. Aber wir brüten nicht darüber. Wir versuchen, nach vorne zu schauen und Fortschritte zu machen. Denn vieles, was wir 2016 lernen, können wir auch im kommenden Jahr umsetzen. Selbst wenn das Reglement umgestellt wird.»

Für das Rennen zieht Vettel Hoffnung aus der Tatsache, dass Ferrari die favorisierten Renner von Red Bull Racing geschlagen hat: «Die meisten hätten uns das auf einer Strecke wie Suzuka nicht zugetraut. Der Grund ist eine Kombination aus verschiedenen Faktoren. Wir selber haben Fortschritte gemacht, die Abstände zur Spitze sind generell kleiner geworden, zudem haben sich alle neuen Teile, die wir nach Japan gebracht haben, auf dieser Strecke bewährt.»

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