James Shanes wurde überraschend Vize-Europameister
Beim Finale zur Grasbahn-Europameisterschaft im niederländischen Staphorst sorgte James Shanes für Aufsehen. Den Jungspund aus Puddletown in der britischen Grafschaft Dorset hatte eigentlich niemand so recht auf der Liste gehabt und viele Zuschauer hörten diesen Namen wohl zum ersten Mal.
Nachdem Jannick de Jong und Bernd Diener dem Leichtgewicht im ersten Lauf gleich einmal gezeigt hatten, wo es an diesem Tag wohl langgehen würde, schüttelte sich der Brite und fuhr fortan vorneweg. Mit drei Laufsiegen und einem dritten Platz hatte sich James Shanes direkt für das Finale qualifiziert.
«Das hatte ich vorher nicht erwartet», gestand der britische U21-Meister von 2014 im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «denn ich war ja zu Saisonbeginn in der Qualifikation in Swingfield schon ausgeschieden. Dann hieß es, ich sei Reserve und dann bin ich in Staphorst direkt ins Hauptfeld für den verletzten Theo Pijper gerückt.»
Das Finale war dann eine Sache für Jannick de Jong, aber James Shanes zeigte hier seine kämpferischen und auch technischen Qualitäten. Trotz beherzter Angriffe musste er den Niederländer aber ziehen lassen und holte sich den Vize-Europameistertitel.
James Shanes begann seine Rennkarriere im Alter von sechs Jahren auf einem 50-ccm-Automatikbike. Er durchlief dann die Jugendklassen und wurde 2010 und 2011 Britischer Meister. An seinem 15. Geburtstag stieg er in die 250er- und 2014 in die 350-ccm-Klasse um.
Seit Beginn dieser Saison ist er in der Internationalen Lizenzklasse mit einem 500-ccm-Bike unterwegs. In Mühldorf gehörte James Shanes zusammen mit Glen Phillips, Andrew Appleton und Richard Hall zur britischen Mannschaft, die vor Deutschland die Team-WM gewann. Zum Einsatz kam er allerdings nicht. Speedway fährt James Shanes auch. Für die Kent Kings hält er in der National League einen Average von 8.00.
Vor drei Wochen hat Shanes seinen Schulabschluss geschafft. Wie es weitergeht, ist noch offen. «Ich weiß noch nicht, ob ich eine Ausbildung beginne oder ob ich den Bahnsport professionell angehen soll.» Anfragen von Clubs gibt es bereits, angeblich auch von deutschen...