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Team-WM Mühldorf: Weltmeister Erik Riss kehrt zurück

Von Susi Weber
Weltmeister Erik Riss

Weltmeister Erik Riss

In Mühldorf krönte Langbahn-Weltmeister Erik Riss im vergangenen Jahr seinen größten Erfolg. Als Teil der deutschen Nationalmannschaft macht er sich nun am Sonntag erneut auf zum Unternehmen Gold.

28. September 2014: In Mühldorf steigt Grand-Prix-Nummer 4 und damit das Finale in der Langbahn-Einzelweltmeisterschaft. Erik Riss, 19 Jahre, der Shooting-Start der Szene, er, der damals gerade einmal zweieinhalb Jahre Bahnsport-Erfahrung mitbringt, hat eine überragende Saison in seinem ersten WM-Jahr hinter sich. Von der Führung trennen ihn allerdings fünf Punkte. Was folgte war ein Krimi par excellence: Riss punktete und punktete, während die Konkurrenz Federn ließ. Am Ende baumelte Gold um seinen Hals.

Genau neun Monate später geht es erneut um Gold, Silber, Bronze oder eben die Platzierung neben dem Podest. Zum zweiten Mal nach 2014 ist Erik Riss Teil des DMSB-Nationalteams. Zum zweiten Mal greift er nach Mannschaftsgold.

Im vergangenen Jahr war der Bad Wurzacher mit 24 Zählern der Punktegarant des Team Germanys und als Einziger des deutschen Quartetts in allen fünf Rennen am Start. «Von Jahresbeginn an war für mich klar, dass ich ihn dabei haben will», erklärte DMSB-Teammanager Josef Hukelmann. Ein gebrochenes Schlüsselbein, das Abitur, das «eigentlich ganz gut» bestanden wurde und ein Engagement bei den Edinburgh Monarchs in der Britischen Speedway Premier League waren bislang Meilensteine der noch jungen Saison. Platz 6 zum Langbahn-WM-Auftakt in Herxheim war hingegen nicht ganz das, was sich der Weltmeister – trotz Verletzung und technischer Probleme – für sich vorstellte.

Zwischenzeitlich ist der Bahnsport-Profi mit sich und der Welt wieder zufriedener: «In Schottland läuft es mittlerweile ganz gut. Vergangene Woche hatte ich 13 plus vier Punkte, meinen bislang besten Score.» So «ganz nebenbei» legt Riss derzeit noch die mündlichen Prüfungen ab, bevor die Schulzeit endgültig Geschichte ist.

Mühldorf, das 1000-Meter-Oval, bezeichnet der Abiturient als eine «einfach zu fahrende Bahn, die keine Probleme macht». Gerade das, meint er, könnte allerdings «zum Problem» werden: «Dort können alle, die gutes Material haben, schnell sein und zur Konkurrenz werden. In Mühldorf spielt nicht zwingend die Fahrtechnik die große Rolle.»

Die Konkurrenz, sie kommt aus Großbritannien, Frankreich, Tschechien, Finnland und den Niederlanden. Erst einmal, 2013, schaffte sie es, die als die Langbahn-Nation geltenden Deutschen in Schach zu halten. Damals siegten die Niederlande. Deutschland blieb nur Rang 4. Dass (diese) Geschichte sich nicht noch einmal wiederholt, dafür will Erik Riss sorgen. Gemeinsam mit Jörg Tebbe, Stephan Katt und dem 17-jährigen Michael Härtel als Nationalmannschafts-Debütant wird Riss die deutschen Farben vertreten: «Natürlich wäre es schön, in Mühldorf erneut zu gewinnen. Den Team-WM-Titel würde ich schon gerne noch einmal holen.»

Mit Mühldorf 2014 jedenfalls verbinden Erik Riss «gute Erinnerungen». Kurz nach 17 Uhr fuhr er an jenem legendären 28. September seine Ehrenrunde, reckte die Faust in die Höhe, jubelte. Gegen eine Wiederholung dieses Ereignisses hätte der jüngste Doppelweltmeister aller Zeiten sicher auch am kommenden Sonntag nichts einzuwenden.

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