Janusch Prokop: Zwei IDM-Totalschäden sind abgehakt
Teamchef Evren Bischoff hatte seit der IDM-Superbike-Veranstaltung von Oschersleben gut zu tun. Sein Schützling hatte eine unsanfte Begegnung mit dem Kiesbett gehabt und es gab reichlich Arbeit an der Suzuki GSX-R 1000. «Wir sind startklar», verkündete Teamchef Evren Bischoff vor er Abreise nach Zolder. «Der Einstieg in die Saison mit zwei Totalschäden war holprig. Aber das ist jetzt abgehakt.»
Janusch Prokop, von Beruf Kfz-Mechaniker für Großfahrzeuge, kam nach einem Arbeitsunfall zwar mit angeknackstem kleinen Finger nach Zolder, eine echte Einschränkung stellte das allerdings nicht dar. «Den linken Finger brauche ich beim Motorradfahren nicht», so die Erklärung von Prokop. «Durch eine alte Verletzung am gleichen Finger fahre ich sowieso schon mit einem etwas kürzeren Kupplungshebel. Also macht das jetzt nicht wirklich was aus.»
Nach seinem Renn-Sturz in Oschersleben war Prokop entsprechend niedergeschlagen. «Natürlich zweifelt man auch als Sportler schon mal an sich selbst», verriet er vor dem Training. «Aber jetzt habe ich wieder alles im Griff. Ich habe einfach mein Programm weiter durchgezogen. Ich bin weniger verkrampft als bei den ersten beiden IDM-Veranstaltungen. Denn wenn es Spaß macht, dann läufts. Ich habe mich jetzt echt auf mein Motorrad gefreut und genieße das Privileg, damit zu fahren.» Im Training behielt Prokop, der seine erste komplette Superbike-Saison fährt, eine weiße Weste und sicherte sich Startplatz 14. «Ich hab in der letzen Runde nochmals versucht, alles geschmeidig und alle Sektoren gut zu fahren, ohne eine richtige Zeit rauszupressen und das hat gut funktioniert. Ich fühle mich wohl und freue mich total auf die Rennen.»
Den Aufwärtstrend setzte Prokop auch in beiden Rennen fort. Im ersten Rennen konnte der Suzuki-Pilot seine 17 Runden in Ruhe abspulen. Nach hinten hatte er seinen 14. Platz gut abgesichert und vor ihm war kein Pilot unterwegs, der ihn zu einem riskanten Match herausgefordert hätte. Die Erleichterung über die gelungene Vorstellung, die Zielankunft und die ersten Meisterschaftspunkte war in der Box des Teams Suzuki Alber-Bischoff spürbar. «Janusch ist das ganze Wochenende entspannter angegangen», lobte auch Teamchef Evren Bischoff.
Der Puls ging allerdings nach dem Start in das zweite Rennen bei allen Beteiligten wieder nach oben. «Ein Mega-Start von Janusch», versichert Bischoff. Aus dem Tumult unter den Spitzenreitern hielt sich Prokop geschickt raus und absolvierte die erste Runde als Zehnter. «Leider hatte er am Ende ein wenig Pech», erläutert Bischoff, nachdem Prokop auf Platz 13 drei weitere IDM-Zähler geschnappt hatte, «es gab in der Schlussphase ein Problem mit der Schaltung, wodurch er in der letzten Runde etwas einbüßte. Sonst wäre sogar die Top Ten drin gewesen.»