Dunlop verliert fast alle Supersport-Kunden
Nach der ersten Halbzeit der IDM Supersport hatte Tatu Lauslehto als aktueller Meister seinen Reifenlieferanten von Dunlop gegen Pirelli ausgetauscht. Platzierungen jenseits der Top-Fünf und anhaltende Set-up-Probleme hatten den Finnen zu dieser Entscheidung bewogen.
«Die Entscheidung von Tatu Lauslehto, unseren Vertrag vorzeitig aufzukündigen, hat uns überrascht», offenbart Ralph Christmann, bei Dunlop für die IDM verantwortlich. «Er ist den aktuellen Reifen D212 GP Pro schon im Vorjahr gefahren. Er war als unser Testfahrer an der Entwicklung beteiligt.»
Dunlop hatte in den Jahren 2009 bis einschliesslich 2012 jeweils den Meister in der IDM Supersport gestellt. Inzwischen sind bis auf Manou Antweiler, Patrick Zupanicic und Marvin Fritz alle Fahrer zu Pirelli gewechselt. Den Anfang hatten in Zolder Jan Bühn, Jed Metcher und Jesco Günther gemacht. Nach vier IDM-Wochenenden folgten noch Lauslehto und Luca Grünwald.
Für die Entscheidung von Luca Grünwald kann Christmann noch halbwegs Verständnis aufbringen. Der IDM-Moto3-Meister war erst zu Beginn dieser Saison in die IDM Supersport eingestiegen. «Er hat mich mit seiner bisherigen Leistung beeindruckt», versichert der Dunlop-Techniker. «Aber für ihn war alles neu und er muss sich noch orientieren. Die Gespräche über den Wechsel verliefen uns gegenüber offen und ehrlich.»
Tatu Lauslehto hatte bei den schneller gewordenen Rundenzeiten in den ersten IDM-Rennen 2013 nicht mithalten können und war immer erst in der Schlussphase der Rennen zunehmend flotter geworden. Zu spät, um ansprechende Ergebnisse abzuliefern.
«Unser Mitbewerber hat bei den Reifen einen Schritt nach vorne gemacht, der uns bis jetzt noch verwehrt geblieben ist», erklärt Christmann offen. «Auch bei uns sind die Erkenntnisse aus 2012 eingeflossen. Tatu hat sich auch in diesem Jahr nie beschwert. Es gab lediglich Hinweise auf ein paar Baustellen. Wir haben reagiert und er bekam anderes Material.»
«Wir sind vehement dran, den Reifen weiterzuentwickeln», versichert Christmann. «Da ist es aber wenig hilfreich, wenn der Testfahrer abspringt. Mit dem gleichen Reifen fahren wir unter anderem in Frankreich und im Alpe Adria Cup regelmässig aufs Podest. Aber wir müssen auch zugeben, dass die IDM ein anderes Niveau hat. Stimmt, in der IDM Supersport haben wir nicht unser bestes Jahr. Mit meinem restlichen Budget kann ich jetzt auch nicht mal eben einen Superfahrer aus dem Hut zaubern.»
Aber aufgegeben wird nicht. Die Vorbereitungen auf die Saison 2014 laufen bereits, auch in Sachen IDM Supersport.