Glöckner (BMW): Trocken-Set-up im Regen, Titel futsch
Nach dem Training zum IDM-Finale der Superstock-Klasse musste sich Lucy Glöckner vom Team Wilbers-BMW-Racing erst einmal ordentlich über sich selber ärgern. Die HP4-Pilotin, die mit Marco Nekvasil um den Titel kämpfte, war im Qualifying gestürzt.
«Mein Fehler», gab sie ohne Umschweife zu. «Zwischen Asphalt und Kerbs ist so eine blöde Bodenwelle. Da bin ich dazwischen gekommen. Ich bin zwar kurz mit dem kopf aufgetitscht, aber es ist alles gut. Ausser, dass ich mich über mich selber ärgere.»
Sowohl bei Lucy Glöckner als auch bei ihrem Rivalen aus Österreich war die Anspannung vor der Titelentscheidung spürbar. «Bei beiden merkt man die Nervosität», erklärte Glöckner noch vor dem Rennen. «Es gibt Anzeichen dafür, die ich sonst immer abstreite. Aber ich versuche, es gelassen zu nehmen.»
Im ersten Rennen wurde Glöckner Dritte, erhielt durch den Sieg des nicht punktberechtigen Gastfahrers Marc Moser aber die 20 Punkte für Platz 2. «Für die Bedingungen und die doch recht miese Startposition war das perfekt», wusste Glöckner. «Ich habe nicht auf Krampf gemacht und bin mein Rennen gefahren.»
«Marco war natürlich schon immer im Hinterkopf bei mir», gab sie zu. «Ich hatte anfangs ein paar Probleme mit der Bremse, aber das hat mich nicht wirklich beeinträchtigt. Am Anfang habe ich auf Marc Moser und Dominik Vincon einfach zu viel verloren.»
Verloren war auch der Titel nach Platz 8 im zweiten Rennen. Nekvasil war im Regenrennen als Sechster im Ziel angekommen und hatte damit den Titel in der Tasche.
«Sie musste mit stumpfen Waffen kämpfen», erklärte BMW-Mann Gerhard Lindner die Lage. «Wir hatten bei ihrer HP4 noch das Trocken-Set-up drin, als es kurz vor dem Start zu regnen begann. Die Zeit zum Umbau war einfach zu kurz. Man müsste für das Regen-Set-up zum Beispiel das Federbein umbauen. Wir haben dann in der kurzen Zeit eben alles so weich wie möglich eingestellt. Aber sie hatte hinten einfach zu wenig Grip. Verständlicherweise war sie enttäuscht.»