Lukas Trautmann: Erst IDM-Podest, dann Kiesbett
Freudenberg-Pilot Lukas Trautmann brachte am Lausitzring ein Wochenende mit gemischten Gefühlen, aber starken Leistungen hinter sich. Der Salzburger fuhr am Samstagabend bei der dritten Saisonstation der IDM - ausgetragen im Rahmenprogramm der DTM - als Dritter der Superstock 1000 Klasse auf das Podest. Am Sonntag stürzte er früh im Rennen und fuhr trotz abgebrochener Fussraste noch in die Punkte.
Trautmann erlebte von vornherein ein turbulentes Wochenende. Am Freitagmorgen musste er in seiner Heimat Österreich noch die letzte Abitur-Prüfung schreiben, ehe er mit dem Flugzeug anreisen konnte. Als er noch die Schulbank drückte, absolvierten seine IDM-Kontrahenten bereits die ersten freien Trainings. Trautmann traf aber rechtzeitig zum Qualifying am Freitagabend ein und fuhr in 1:21,380 Minuten auf den 18. Startplatz, was Rang 9 in der Superstock-Wertung bedeutete.
Am Samstagvormittag waren aufgrund der teilweise noch nassen Piste - es hatte in der Nacht geregnet - keine Zeitverbesserungen mehr möglich. Die Ausgangslage für Trautmann war daher schwer, aber der Salzburger ist für seinen Kampfgeist bekannt.
Der Teenager startete am Samstagabend im ersten Rennen eine sehenswerte Aufholjagd. Sein Start ging daneben, jedoch machte er schon in den ersten Runden kräftig Boden gut. Am Ende fuhr der Freudenberg Racing Pilot mit seiner Yamaha YZR-R1M auf dem dritten Platz der Superstock-Klasse ins Ziel und damit auf das Podest. In der Renn-Gesamtwertung landete er auf Platz 8.
«Mein Start war nicht so klasse, eigentlich habe ich den sogar verhauen», erklärte er. «Aber das Rennen war dann okay. Ich konnte mich gut vorkämpfen, der Grip war da und das Bike hat sich gut angefühlt. Ich habe es irgendwie zu Ende gebracht und nach vorne aufgeschlossen. Ich hatte richtig viel Vertrauen und mit der Hand auch keine Probleme.»
Am Sonntag zeigte Trautmann erneut eine Aufholjagd, nachdem ihm auf einem Asphaltwechsel das Vorderrad weggerutscht und er gestürzt war. Dabei brach an seiner R1M die linke Fußraste ab, sodass er für das Bein weder halt hatte, noch richtig schalten konnte. Trotzdem fuhr er das Rennen zu Ende und wurde im Ziel als 14. der Superstock-Klasse gewertet. Dafür gab es noch einmal wichtige zwei Meisterschaftspunkte.
«Am Sonntag war es prinzipiell Scheisse», fasst er zusammen. «Auf der Bodenwelle zur Gegengerade ist mir das Vorderrad eingeklappt. Ich konnte zwar weiterfahren, aber die Fußraste links war ab. Es war halt nur bei der Schaltung komisch, weil ich da immer herumstochern musste. Aber es gibt auch schlimmeres, es kann nur besser werden. Das Leben ist hart. Jetzt ist endlich meine Schule vorbei und ich hoffe, dass ich nie wieder als 18. losfahren muss.»