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Philipp Freitag: Bester Deutscher im Moriwaki 250 Cup

Von Andreas Gemeinhardt
Beim Saisonfinale im «Automotodrom Brno» stellte der 17-jährige Philipp Freitag den vierten Rang im Gesamtklassement des European Moriwaki 250 Junior Cups sicher.

Philipp Freitag aus Buchholz in der Nordheide setzte mit Rang 6 im ersten Rennen und dem dritten Platz im Finallauf des European Moriwaki 250 Junior Cups einen erfolgreichen Schlusspunkt unter die Saison 2014. In der Gesamtwertung belegt Freitag hinter Patrik Pulkkinen (FIN), Filip Salac (CZ) und Jarno Kausch (CH) den vierten Platz. Er ist damit der beste deutsche Pilot in der erfolgreichen Nachwuchsrennserie und ist für den geplanten Aufstieg in die Moto3-Klasse gut gerüstet.

Freitag reiste von einer Erkältung angeschlagen nach Tschechien und fuhr zum ersten Mal auf dem 5,4 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs in Brünn. Er hatte sich vorgenommen, die Saison 2014 mit Podiumsplatzierungen und mindestens Gesamtrang 4 zu beenden. Nach einer durchwachsenen Anfangsphase, in der er in der Meisterschaft zwischenzeitlich nur auf dem achten Rang lag, bestand sogar noch eine rechnerische Chance auf den dritten Gesamtrang.

Das Wetter in Brünn zeigte sich von seiner schönsten Seite. Während das freie Training noch unter halbnassen Bedingungen stattfand, wurde es immer freundlicher, und es blieb danach durchweg trocken. Im ersten Qualifikationstraining kämpfte Freitag mit einer untersteuernden Maschine und geriet dadurch sogar von der Strecke ab. Dabei beschädigte er seine Hinterradfelge, die anschließend ausgetauscht werden musste. Auf Position 9 liegend, ging er mit einer überarbeiteten Abstimmung und frischen Reifen in das zweite Qualifikationstraining und landete am Ende auf den vierten Startplatz hinter dem Pole-Setter Patrik Pulkkinen aus Finnland, dem Lokalmatador Filip Salac und dem Schweizer Jarno Kausch.

Allerdings herrschte dann aber Verwirrung in der Box, als der 17-jährige Norddeutsche nicht von der Strecke zurückkehrte. Wie sich später herausstellte, hatte in der Auslaufrunde plötzlich der Motor seines 250ccm-Bikes ausgesetzt. Freitag musste abgeschleppt werden, weil sich die Maschine nicht wieder starten ließ. Auch in der Box konnte das Problem nicht behoben werden, daher wurde in Windeseile ein Ersatzmotorrad für das anstehende erste Rennen vorbereitet. Dank der Hilfe des erfahrenen Renningenieurs Niels Reijnders von Ten Kate Racing gelang dies dann gerade noch rechtzeitig vor dem Aufruf zum Rennen.

Trotz eines Wheelies gelang Freitag ein ordentlicher Start, und er bog als Dritter hinter Salac und Pulkinnen in die erste Kurve ein. Nachdem er Salac passiert hatte, konnte er Pulkkinen zunächst einigermaßen folgen, auch wenn dieser sich allmählich abzusetzen begann. Pulkkinen und Freitag distanzierten die entstandene acht Mann starke Verfolgergruppe, angeführt von Wildcard-Pilot Peetu Paavilainen (FIN), und Freitag schien ab der dritten Runde einem sicheren zweiten Platz entgegenzufahren. Als aber Freitag an Tempo verlor und die Verfolger zulegten, schmolz der Vorsprung dahin. In der vorletzten Runde wurde er schließlich eingeholt und dann wie auf dem Präsentierteller attackiert. Er überquerte die Ziellinie innerhalb der Gruppe, von der sich nur Paavilainen etwas lösen konnte, knapp hinter Salac, Kausch und Adolfo Delgado (MEX) als enttäuschter Sechster.

Für das zweite Rennen wurde das Fahrwerk härter abgestimmt, in der Hoffnung mit Pulkkinen besser mithalten zu können. Freitag fand sich nach dem Start mitten in einem neun Mann starken Pulk wieder, während vorne Pulkkinen erneut die Flucht gelang. Am Ende konnte er in der letzten Runde mit einem Ausbremsmanöver gegen seinem Landsmann und Vereinskollegen Leon Czichos den dritten Platz und damit den ersehnten Podiumsplatz erobern. Dies wurde mit satten 20 Punkten honoriert, weil der zweitplatzierte Paavilainen als Gaststarter antrat und damit nicht punkteberechtigt ist.

In der Meisterschaft bedeutet dies den vierten Gesamtrang für Philipp Freitag. Filip Salac, der bis zum letzten Rennen die Meisterschaft angeführt hatte, patzte mit einem Sturz vor heimischem Publikum. Obwohl er das Rennen wieder aufnehmen konnte, verlor er so den sicher geglaubten Titel an Patrik Pulkinnen. Drittplatzierter in der Endwertung wurde Jarno Kausch.

«Im ersten Rennen hatte ich nach einer starken Anfangsphase etwas abgebaut, da ich nicht zu 100 Prozent fit war», erklärte Freitag. «Insgesamt wäre trotz des hochkarätigen Starterfelds eine noch bessere Gesamtplatzierung für mich drin gewesen, doch insbesondere die beiden Regenrennen und einige unsanfte Kontakte mit meinen Gegnern kosteten mich die nötigen Punkte. Letztendlich habe ich aber viel dazugelernt und freue mich auf die nächste Saison, voraussichtlich auf einer Moto3-Maschine! Ein herzliches Dankeschön gilt meinen Sponsoren und Unterstützern, der POLO Motorrad und Sportswear GmbH, Motorrad-Racing Grün und vielen mehr, die mir eine große Hilfe waren!»

European Moriwaki 250 Junior Cup - Brünn Lauf 1
1. Patrik Pulkkinen (FIN), 2. Peetu Paavilainen (FIN), 3. Filip Salac (CZ), 4. Jarno Kausch (CH), 5. Adolfo Delgado (MEX), 6. Phillip Freitag (D), 7. Kevin Orgis (D), 8. Marcel Brenner (CH), 9. Leon Czichos (D), 10. Dan Jones (GB), 11. Notis Papapavlou (GR), 12. Lukas Tulovic (D), 13. Maté Laczko (H), 14. Tomas de Vries (NL), 15. Marcelis Bezulski (POL).

European Moriwaki 250 Junior Cup - Brünn Lauf 2
1. Patrik Pulkkinen (FIN), 2. Peetu Paavilainen (FIN), 3. Phillip Freitag (D), 4. Leon Czichos (D), 5. Kevin Orgis (D), 6. Marcel Brenner (CH), 7. Dan Jones (GB), 8. Lukas Tulovic (D), 9. Notis Papapavlou (GR), 10. Maté Laczko (H), 11. Tomas de Vries (NL), 12. Filip Salac (CZ), 13. Marcelis Bezulski (POL), 14. Ricardo Pucciuto (I), 15. Jaron Nooren (NL).

European Moriwaki 250 Junior Cup - Gesamtendstand
1. Patrik Pulkkinen (FIN/247 Punkte), 2. Filip Salac (CZ/243), 3. Jarno Kausch (CH/182), 4. Phillip Freitag (D/171), 5. Marcel Brenner (CH/160), 6. Kevin Orgis (D/140), 7. Adolfo Delgado (MEX/110), 8. Vasco van der Valk (NL/116), 9. Leon Czichos (D/101), 10. Sander Kroeze (NL/74), 11. Dan Jones (GB/70), 12. Notis Papapavlou (GR/64), 13. Lukas Tulovic (D/63), 14. Sébastien Fraga (CH/60), 15. Maté Laczko (H/38).

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