Manuel Poggiali: Was treibt der Ex-Weltmeister heute?
Manuel Poggiali vor dem Gresini-Truck in Misano
In Misano gab es ein Wiedersehen mit Manuel Poggiali, der 2001 mit 18 Jahren die 125-ccm-Weltmeisterschaft auf Gilera gewann und in der 250er-WM 2003 auf Aprilia triumphierte. Poggiali musste seine GP-Karriere wegen eines Burnouts frühzeitig beenden.
Poggiali, am 14. Februar 1983 in Borgo Maggiore in San Marino geboren, arbeitet jetzt als Riding-Coach beim Team von Fausto Gresini in den Klassen Moto3 (Jorge Martin, Fabio Di Giannantonio) und Moto2 (Jorge Navarro).
Hat Poggiali seine beiden Weltmeister-Motorräder von Gilera und Aprilia behalten dürfen? «Die Gilera steht bei mir daheim in San Marino. Sehr gerne hätte ich auch die Aprilia 250 gehabt, aber ich bekam sie nicht. Soviel ich weiß, steht eine im Aprilia-Museum und die zweite hat, glaube ich, Jan Witteveen in seiner Sammlung», meint der San Marineser.
Poggiali bestritt die 125er-WM erstmals in den Jahren 1999 (17. auf Aprilia) und 2000 (16. auf Derbi), dann eroberte er 2001 mit 241 Punkten den WM-Titel. 2002 wurde er auf der Werks-Gilera noch einmal 125-ccm-Vizeweltmeister. Insgesamt siegte Manuel in dieser Klasse bei sieben Grand Prix – alle gewann er 2001 und 2002.
?In der 250-ccm-Klasse feierte Poggiali 2003 und 2004 fünf GP-Siege. Aber 2004 litt er bereits an Erschöpfungszuständen, er wurde nur WM-Neunter. Er gewann im Aprilia-Werksteam zwar in Rio, feierte aber sonst keinen Podestplatz.
Deshalb kehrte Poggiali wieder in die Achtelliter-WM zurück. 2006 steuerte er die 250-ccm-Werks-KTM, aber er kann über den 14. WM-Rang nicht hinaus. Er gönnte sich ein Jahr Pause, probierte es 2008 noch einmal mit einer Gilera 250 – aber nach dem 19. WM-Gesamtrang (250 ccm) auf Gilera beendete der ehemalige Ausnahmekönner aus San Marino seine GP-Karriere mit 25 Jahren.
Poggiali hat bei 131 GP-Teilnahmen zwölf Siege, 35 Podestplätze, elf Pole-Positions und sieben schnellste Rennrunden erzielt.
2013 liess sich der zweifache Weltmeister zu einem Comeback in der italienischen Superbike-Meisterschaft in der Scuderia Corse Team Grandi hinreissen. Aber auch dieser letzte Comebackversuch verlief im Sande.