Alex Márquez: Die MotoGP-WM kann bis 2021 warten
Alex Márquez
Mit drei Siegen in Folge übernahm Alex Márquez nach dem Barcelona-GP die Führung in der Moto2-WM. Damit ist er natürlich ein heißer Kandidat für einen Wechsel in die MotoGP-Klasse, in der sein Bruder Marc Márquez das Maß der Dinge ist. «In die MotoGP-WM aufzusteigen ist eine Sache, mit Marc zu kämpfen eine andere», schmunzelte der 23-jährige. «Dazwischen liegt ein großer Unterschied.»
Bereits im Mai wurde Alex Márquez mit Pramac Ducati in Verbindung gebracht, nach den starken Leistungen von Werksfahrer Danilo Petrucci und Jack Miller deutet in Borgo Panigale aber vieles auf eine Vertragsverlängerung mit den aktuellen Fahrern hin. Für die Saison 2020 sind ohnehin die meisten MotoGP-Fahrer bereits gesetzt.
«Ich bin realistisch», meinte Alex. «Mein Traum und mein Ziel ist es, im kommenden Jahr in der MotoGP-Klasse zu fahren, aber weil ich realistisch bin, mache ich mir keine großen Illusionen, weil es wenige Plätze gibt und viele Dinge zusammenstimmen müssen», betonte der Moto2-WM-Leader im Interview mit «as.com». «Ich will lieber nicht darüber nachdenken, weil es in den vergangenen Jahren eine Belastung für mich war. Wenn ich meinen Job gut mache, hat Emilio [Alzamora] mehr Argumente, seinen zu machen.»
Der jüngere der erfolgreichen Márquez-Brüder will nicht um jeden Preis 2020 in die Königsklasse. «Wenn du den Schritt machst, ist es dann sehr schwierig, wieder einen Schritt zurückzugehen. Wenn, dann muss man es gut machen. Neben der technischen Seite ist für mich das Wichtigste die Box, die Leute, die dort sind und die Familie, die du haben kannst – vor allem als Rookie in der MotoGP-Klasse», betonte er.
2019 Moto2-Weltmeister, 2020 ein weiteres Jahr in der zweithöchsten Klasse und 2021 der Aufstieg in die MotoGP-WM – würde er das so unterschreiben? «Warum nicht? Das würde ich auch gleich unterschreiben», erwiderte der Marc-VDS-Kalex-Pilot. «Ich fühle mich in meinem aktuellen Team sehr wohl, ich habe alles, was ich mir wünschen kann.»
Für die Zukunft lässt sich der Moto3-Weltmeister von 2014 alle Türen offen: «Es ist, wie es auch Marc gesagt hat. Es gibt jetzt vier Hersteller, mit denen man einen Titel gewinnen kann – und KTM ist jeden Tag näher dran. Man muss sehen, jede Situation und jeder Fahrer ist anders. Nur weil mein Bruder bei Honda ist, heißt das nicht, dass ich auch dorthin muss. Jeder geht seinen Weg, hat seinen Stil und spürt, welches Motorrad am besten funktionieren kann. Es sieht so aus, als wären Yamaha und Ducati einfacher für einen Rookie, die Honda hingegen schwieriger und kritischer. Auch die Suzuki scheint für einen Rookie gut zu funktionieren. Man muss sehen, welche Möglichkeiten sich bieten und dann entscheiden.»