10 Moto2-Jahre: Tom Lüthi führt zwei Bestenlisten an
Tom Lüthi landete in der Moto2-WM immer in den Top-6 der Gesamtwertung
Die Moto2-Serie stellt die Mittelgewichtsklasse der MotoGP-Weltmeisterschaft dar. Sie löste zur Saison 2010 die seit 1949 bestehende 250-ccm-Klasse ab. Nach neun Jahren mit den CBR600-RR-Motoren von Honda folgte für die Saison 2019 der Umstieg auf Triumph: Die Motorräder werden nun von Dreizylinder-Viertaktern mit einem maximalen Hubraum von 765 ccm angetrieben.
Die meisten Moto2-Starts hat der Schweizer Dominique Aegerter auf dem Konto: Auf vier verschiedenen Fabrikaten (Suter, Kalex, KTM und MV Agusta) fuhr er 164 Rennen, ehe er nach der Saison 2019 keinen Platz mehr in der zweithöchste Klasse der Motorrad-WM fand und in den MotoE-Weltcup ausweichen musste.
In der Rangliste der fleißigsten Moto2-Starter folgen der Italiener Simone Corsi (162), Aegerters Nachfolger bei MV Agusta, und Thomas Lüthi (154) auf den Plätzen 2 und 3 – obwohl der Schweizer in der Saison 2018 in der «premier class» unterwegs war. Seine Moto2-Bilanz ist übrigens ausgezeichnet: Lüthi landete immer in den Top-6 der WM-Wertung. Der Italiener Mattia Pasini und der Deutsche Marcel Schrötter standen 128 Mal in der Startaufstellung der Moto2-Klasse.
Die meisten Moto2-Weltmeister sind unmittelbar nach dem Titelgewinn in die Königsklasse MotoGP aufgestiegen: Toni Elias (2010), Stefan Bradl (2011), Marc Marquez (2012), Pol Espargar (2013), Franco Morbidelli (2017) und Francesco Bagnaia (2018) machten es Alex Márquez (2019) vor, der nach dem Rücktritt von Jorge Lorenzo erst nach dem Saisonfinale in Valencia noch einen Werksvertrag im Repsol Honda Team ergatterte – neben seinem Bruder und achtfachen Weltmeister Marc Márquez bestreitet der 23-jährige Spanier 2020 seine Debüt-Saison in der MotoGP-Klasse. Zwei Moto2-Champions – Esteve Rabat (2014) und Johann Zarco (2015) – entschieden sich dazu, ihren Titel zu verteidigen. Allerdings war nur der Franzose erfolgreich: Zarco ist der bisher einzige Doppelweltmeister der Moto2-WM.
In den 177 Grand Prix der Moto2-Klasse, die zwischen dem 11. April 2010 und dem 17. November 2019 ausgetragen wurden, gab es 38 unterschiedliche Sieger: Marc Márquez gewann 16 Rennen, Zarco 15, Rabat 13 und Lüthi stand beim Austin-GP im Vorjahr zum zwölften Mal auf dem höchsten Treppchen der mittleren Klasse der Motorrad-WM.
Geht es um die meisten Podestplätze, hat der Schweizer aus dem Intact GP Team die Nase mit 53 Top-3-Ergebnissen vorne – gefolgt von Rabat (33), Zarco (30), Marc Márquez (25), Alex Márquez (23) und Miguel Oliveira (21).
Lüthi hat außerdem die meisten schnellsten Rennrunden aufzuweisen, bisher deren 17. Andrea Iannone folgt in dieser Statistik auf Rang 2 (13), den dritten Platz teilen sich Rabat, Pol Espargaró und Alex Márquez (jeweils 10).
Der beste Qualifyer der Moto2-Klasse ist hingegen Rabat, der 16 Mal auf der Pole-Position stand. Zarco sicherte sich 15 Mal die beste Startposition, Pol Espargaró und Marc Márquez je 14 Mal, Alex Márquez sammelte zwölf Pole-Positions.
Die Moto2-Klasse ist das perfekte Sprungbrett in die Königsklasse der Motorrad-WM: Vor der Saison 2017 stiegen neben dem Doppelweltmeister Zarco der WM-Dritte Alex Rins, der fünftplatzierte Sam Lowes und der Siebte Jonas Folger in die MotoGP-WM auf. 2018 folgten Weltmeister Franco Morbidelli, Vizweltmeister Thomas Lüthi, der WM-Siebte Takaaki Nakagami und auch Bezahlfahrer Xavier Simeon (23. der Moto2-WM). Noch vor Saisonstart ersetzte Hafizh Syahrin (Zehnter der Moto2-WM) kurzfristig Folger, der krankheitsbedingt ausfiel.
2019 sahen wir mit Moto2-Weltmeister Francesco Bagnaia, Vizeweltmeister Miguel Oliveira, Joan Mir (Sechster der Moto2-WM) und Fabio Quartararo (WM-Zehnter) vier Rookies in der «premier class». 2020 trifft Alex Márquez in der MotoGP-Klasse auf zwei weitere Aufsteiger aus der Moto2-WM: Vizeweltmeister Brad Binder und Iker Lecuona (WM-Zwölfter 2019).