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Marc VDS: Streit um Vertrag von Jack Miller eskaliert

Von Günther Wiesinger
Marc VDS racing pocht auf einen Vertrag mit Jack Miller für die Moto2-WM 2015 und 2016. Dieser Deal sei ungültig, widerspricht Miller-Manager Aki Ajo.

Der belgische Marc VDS Racing-Rennstall hat 2013 mit Scott Redding die Moto2-WM im letzten Moment gegen Pol Espargaró verloren. Jetzt liegen die beiden Marc-VDS-Kalex-Fahrer Tito Rabat und Mika Kallio klar in Führung.

Herausforderer Maverick Viñales liegt nach sieben Rennen 60 Punkte hinter Rabat – im Normalfall uneinholbar für den Klassenneuling und Moto3-Weltmeister.

Marc-VDS-Teammanager Michael Bartholemy beharrt auf einem Drei-Jahres-Vertrag mit Jack Miller, der 2013 beim Silverstone-GP unterzeichnet wurde – vom Fahrer und von den Eltern des Australiers.

Bartholemy sagt, er habe Miller für 2014 an Red Bull Ajo-KTM-Team freigegeben, weil er keinen gleichwertigen Moto3-Platz anbieten konnte. Für 2015 und 2016 müsse Moto3-WM-Leader Miller aber bei ihm die Moto2-WM bestreiten.

Aki Ajo, inzwischen auch Millers persönlicher Manager, widerspricht. «Es existiert kein gültiger Vertrag zwischen Miller und Marc VDS», beteuert der Finne.

«Aki Ajo ist am Dienstag beim Test nach dem Barcelona-GP zu mir gekommen und hat mich angesprochen», schildert Bartholemy. «Er teilte mir mit, dass er mit Jack Miller eine andere Idee für 2015 habe und dass er den Vertrag für ungültig halte. Ich kann nur sagen: Rabat, der durch die grosse Anwaltskanzlei von Paco Sanchez vertreten wird, hat das gleiche Dokument unterschrieben, auch Kallio, bei uns jeder. Vor zwei Jahren hat es auch Johann Zarco getan. Er musste dann bezahlen, um für 2013 wieder rauszukommen und für Ioda fahren zu können. Wir haben einen grossen Vorvertrag mit Jack bei uns liegen, das weiss Aoki Ajo auch. Er hat diesen Vertrag gesehen, er kennt ihn. Ich habe Ajo gesagt: ‹Miller wird ab Valencia bei uns Moto2 fahren. wenn du einer anderen Meinung bist, musst du das zuerst einmal widerlegen. Wir haben einen unterschriebenen Vertrag.› Er hat dann geantwortet, er werde sich mit Jacks Eltern in Verbindung setzen. das habe ich auch getan und die Eltern gefragt, ob Aki Ajo jetzt der offizielle Vertreter von Jack ist. Bisher habe ich keine Antwort bekommen.»

«Der ‹worst case› wäre, dass die Vertragssituation bei einer Gerichtsverhandlung geklärt werden muss», meint Bartholemy. «Ich wiederhole: Jack Miller war Anfang 2013 jemand, den ich haben wollte. Ich fand es cool, in unserem Team einen Fahrer zu haben, der nicht aus Spanien oder Italien kommt. Und ich finde es gut, wenn man Fahrern hilft, in deren Heimat die Motorsportler nicht viel Unterstützung finden. Ausserdem ist Jack ein cooler Typ wie Redding, er passt bei uns rein. Ich war der erste Mensch, der ihm ein anständiges finanzielles Angebot gemacht hat, wie es die besten Spanier auch haben, zum Beispiel Viñales und Salom. Wir haben dann für drei Jahre unterschrieben. Wenn ich ihn jetzt nicht bekomme, würde ich das komisch finden. Wenn sich jemand dagegen querstellt, werden wir dagegen klagen. Auf jeden Fall.»

Mika Kallio gilt momentan bei Marc VDS als Fixstarter für die Moto2-WM 2015. «Wenn er den zweiten WM-Rang bis zum Saisonschluss absichert, wäre es dumm, ihn gehen zu lassen», sagt Bartholemy. «Bei Rabat müssen wir sehen, wie sich die MotoGP-Pläne entwickeln. Er würde auch noch ein Jahr in die Moto2 passen. Für mich ist er ein typischer Moto2-Fahrer. Wenn wir nicht MotoGP fahren, würden wir einen dritten Moto2-Startplatz für einen jungen Fahrer wie Jack Miller beantragen.»

Und wenn der nicht kommt? Bartholemy: «Jack hat Priorität. Sollte das wider Erwarten nicht klappen, würden wir mit Alex Rins und Alex Márquez reden. Rins ist zu Gesprächen bereit, das wissen wir. Er hat auch keinen Management-Vertrag mehr mit Emilio Alzamora.»

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