Barcelona: Wieder ein neuer Moto2-Sieger?
Vorjahressieger Johann Zarco verbindet nicht nur gute Erinnerungen mit dem Circuit de Barcelona-Catalunya
Bereits zum siebten Mal findet auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya ein Moto2-Rennen statt, und die bisherigen sechs Austragungen haben jedes Mal einen anderen GP-Piloten als Sieger hervorgebracht. 2010 triumphierte Yuki Takahashi, 2011 gewann Stefan Bradl das Rennen, 2012 Andrea Iannone, 2013 Pol Espargaró, 2014 Tito Rabat und 2015 Johann Zarco.
Letzterer konnte 2014 als Dritter seinen ersten Barcelona-Podestplatz feiern. Er verbindet aber auch unliebsame Erinnerungen mit der Rennstrecke vor den Toren der Millionenmetropole. Denn 2011 kam Zarco im 125-ccm-Rennen zwar als Erster über die Ziellinie. Am Ende musste er sich aber mit dem sechsten Platz begnügen, weil er für ein illegales Überholmanöver mit einer 20-Sekunden-Zeitstrafe bestraft wurde.
Der 25-jährige Franzose ist der einzige GP-Pilot im aktuellen Moto2-Feld, der in der zweithöchsten Klasse einen Barcelona-Sieg erzielen konnte. Alle anderen Barcelona-Sieger im Feld fuhren ihre Triumphe in der untersten WM-Klasse ein: Mattia Pasini gewann 2005 das 125-ccm-Rennen, Luis Salom siegte 2013 im Moto3-Rennen, Alex Márquez im darauffolgenden Jahr und Danny Kent entschied den Lauf im vergangenen Jahr für sich.
Gute Erinnerungen verbindet auch der Schweizer Tom Lüthi mit der spanischen Strecke, auf der auch die Formel-1-Stars unterwegs sind. Der 29-Jährige aus dem Kanton Bern erzielte auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sein erstes GP-Pildest, als er 2003 in der 125-ccm-Klasse als Zweiter ins Ziel kam. In der Moto2-Klasse fuhr er bisher schon drei Mal aufs Podest: 2010 und 2012 kreuzte er die Ziellinie auf Position 2, 2013 wurde er Dritter.
Auch die Barcelona-Statistik von Alex Rins kann sich sehen lassen. Der 20-jährige Lokalmatador, der derzeit den zweiten WM-Rang hinter Sam Lowes belegt, erzielte in den vier GP-Einsätzen auf dem spanischen Kurs zwei Podestplätze: 2013 kam er im Moto3-Rennen als Zweiter ins Ziel, genauso wie im vergangenen Jahr im Moto2-Lauf, in dem er bis zum Schluss um den Sieg mitkämpfte und dabei auch einen neuen Rundenrekord aufstellte (1:46,474 min).
Deutlich schlechter erging es bisher Leader Sam Lowes, der das Moto2-Rennen 2014 mit einem Sturz beendete und im vergangenen Jahr nicht über den vierten Platz hinauskam, nachdem er das Rennen zu Beginn noch für einige Runden angeführt hatte.
Angefeuert von guten Mugello-Ergenbissen reisen Hafizh Syahrin, Axel Pons und Lorenzo Baldassarri nach Barcelona. Der 22-jährige Malaysier darf sich nach seinem fünften Platz von Italien – sein drittes Top-6-Ergebnis in diesem Jahr – Hoffnungen auf ein weiteres starkes Resultat machen und auch Pons reist nach seinem sechsten Platz in Mugello – sein bisher bestes WM-Ergebnis in 116 GP-Einsätzen – selbstbewusst zum siebten WM-Lauf in Spanien an.
Wie Pons feierte auch Baldassarri in Mugello das beste WM-Ergebnis seiner Karriere: Der 19-Jährige kam als Zweiter über die Ziellinie und übertrumpfte damit seinen dritten Platz im letztjährigen Moto2-Lauf von Philip Island, mit dem er sich zum zweitjüngsten Moto2-Podeststürmer aus Italien (nach Marco Melandri) gekürt hatte.