MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Johann Zarco: «Die Gegner sind stärker geworden»

Von Günther Wiesinger
Der zweite Saisonsieg von Moto2-Weltmeister Johann Zarco in Mugello war ein Weckruf für die Gegner. Der Franzose spricht offen über den schwachen Saisonstart und seinen Suzuki-Vertrag.

Moto2-Weltmeister Johann Zarco kam nur als WM-Vierter nach Mugello, in Le Mans bei seinem Heim-GP hatte er nur den 15. Startplatz erreicht; er war dann im Rennen gestürzt und auf dem 24. Platz im Ziel eingetroffen. Doch beim GP in Italien fand Zarco zu seiner alten Stärke zurück. Er liegt jetzt auf dem vierten WM-Rang, nur noch 17 Punkte hinter Leader Sam Lowes.

Jetzt rätselt alle Welt, warum der Kalex-Pilot im Frühjahr den Nymbus der Unbesiegbarkeit von 2015 verloren hat, als er acht Siege und 14 Podestplätze einkassierte. Es wurde auch gemutmasst, welche Bewandtnis es mit seinem seltsamen Suzuki-MotoGP-Vertrag hat.

Auch Aleix Espagaró liess am Donnerstag vor dem Mugello-GP durchblicken, dass Suzuki eine Option auf Zarco für die Saison 2017 hat.

Der 26-jährige Franzose stellt die Vereinbarung mit Suzuki auch nicht in Abrede.

«Ja, Suzuki hat eine Option auf mich», bestätigte Zarco gegenüber SPEEDWEEK.com. «Das bedeutet, ich werde im Sommer an einem MotoGP-Test teilnehmen. Den Ort und den Zeitpunkt kenne ich, aber ich darf ihn nicht ausplaudern. Dann wird meine MotoGP-Zukunft davon abhängen, wie ich 2016 in der Moto2 abschneide und wie ich mich beim Suzuki-Test aus der Affäre ziehe.»

Der heimliche Test mit Suzuki könnte zum Beispiel am 19./20. Juli in Spielberg stattfinden, denn nachher muss sich Zarco auf das Acht-Stunden-Rennen mit dem Suzuki-Werksteam konzentrieren.

Der Franzose steht jedenfalls in seiner Saison als Weltmeister gehörig unter Erfolgsdruck, das räumt er gerne ein. «Es ist nicht einfach, Weltmeister zu sein und so zu pushen wie im Vorjahr, um den Titel erfolgreich verteidigen zu können», sagte Zarco im Interview mit SPEEDWEEK-com. «Es liegt nicht an den Reifen oder an der 2016-Maschine von Kalex, die nicht viel anders ist als mein 2014-Motorrad, mit dem ich Weltmeister geworden bin. Es ist schwierig, auch im zweiten Jahr die notwendige, optimale Motivation zu finden... Es liegt an mir, ich habe das beste Bike und das beste Team. Aber ich habe eine mühselige Aufgabe... Ich muss mich überwinden und die nötige Aggressivität aufbringen, wenn ich zum zweiten Mal Weltmeister werden will.»

Johann Zarco verheimlicht auch nicht, dass die Konkurrenz in diesem Jahr deutlich stärker ist als 2015. «Die Konkurrenten sehen stark aus», betont Johann. «Alle wollen die Weltmeisterschaft gewinnen. Sam Lowes hat jetzt noch mehr Moto2-Erfahrung und sitzt erstmals auf einer Kalx. Alex Rins ist im zweiten Jahr viel erfahrener. Folger und Lüthi sind auch schnelle Fahrer...»

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