Jürgen Lingg (Intact): Schrötter Kandidat für 2017?
2017 beginnt für Jonas Folger, nach nur einem Jahr im deutschen Team Dynavolt Intact GP, ein neues Abenteuer in der Königsklasse. Der 22-jährige Bayer erhält im Tech3-Team von Hervé Poncharal eine Yamaha M1. Mit Folger verliert das Intact-Team einen schlagkräftigen Fahrer. Auch 2017 will die Truppe aus Memmingen mit einem Zwei-Fahrer-Team antreten.
Es wäre wohl die logische Konsequenz, den Fahrer zu engagieren, der schon 2016 auf der Wunschliste stand. Doch Marcel Schrötter hat im AGR-Team bisher zu kämpfen und muss sich steigern, um ein Kandidat für Intact GP zu sein, erklärte Teamchef Jürgen Lingg: «Ihm geht es ähnlich wie Sandro, er hat sich aber glücklicherweise nicht verletzt. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich eine schwierige Anfangsphase bei Marcel erwartet habe, denn er hat unheimlichen Druck. Er hat mehr Druck als Sandro, denn in den letzten zwei Jahren war es immer das Motorrad. Jetzt hat er das Motorrad, mit dem Jonas Rennen gewonnen hat. Dieser Druck ist groß, denn jeder erwartet nun auf der Kalex Top-Resultate von ihm.»
Aber Lingg weiß: «Das geht nicht von heute auf morgen. Es ist ganz klar, dass dieser Gedanke bei ihm mitfährt, aber er auch etwas Zeit braucht, bis er sich da anpassen kann. Vom Speed her ist eine Steigerung da, aber es braucht noch Ergebnisse. Ich denke, er kann das und packt das schon. Wir beobachten ihn schon sehr genau. Ich könnte mir vorstellen, dass er gut bei uns reinpassen würde.» Doch Lingg betonte auch, dass nicht zwingend nach einem deutschen Fahrer gesucht wird. Auch starke Moto2-Piloten aus anderen Ländern kommen in Frage.
Mit dem AGR-Team hatte Schrötter bisher Schwierigkeiten, die richtige Basisabstimmung für seine Kalex und die WP-Federelemente zu finden. Der 23-Jährige wechselte für 2016 von Tech3 und Öhlins zu Kalex und WP.
In Mugello gelang AGR und Schrötter am Samstag ein erster Durchbruch beim Set-up. Er stürmte auf Startplatz 5 und verlor nur 0,1 sec auf die Pole-Zeit von Sam Lowes. Nach dem Neustart des Moto2-Rennens fiel er durch einen Reifendefekt von Platz 4 auf 18 zurück. In Barcelona sicherte Schrötter Platz 10.