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Gestatten? Der Mugello-Zweite Fabio Di Giannantonio!

Von Sharleena Wirsing
In Mugello scheiterte Fabio Di Giannantonio bei seinem Heim-GP nur um 0,038 sec an seinem ersten GP-Sieg. Der 17-Jährige absolviert 2016 seine erste WM-Saison.

Nachdem Fabio Di Giannantonio im Red Bull Rookies Cup 2015 mit Gesamtrang 2 und Siegen in Sachsen, Brünn und Aragón sowie dem zweiten Platz in der Italienischen Meisterschaft geglänzt hatte, wurde er vom Moto3-Team von Fausto Gresini für die Moto3-WM-Saison 2016 verpflichtet. Der 17-jährige Römer durfte in Valencia 2015 sein WM-Debüt im Gresini-Team als Ersatz für den verletzten Andrea Locatelli geben. Er belegte mit der Honda Platz 23.

2016 bestritt der Italiener nun bereits sechs Rennen als Moto3-Stammfahrer. Nachdem er in den ersten fünf Läufen leer ausgegangen war, überraschte er in Mugello mit dem ersten Podestplatz seiner GP-Karriere. Im Qualifying hatte er Platz 12 erzielt, doch er musste nach einer Strafe wegen zu langsamen Fahrens, als er auf einen brauchbaren Windschatten wartete, von Position 16 ins Rennen gehen. Doch er arbeitete sich Runde um Runde nach vorne und überquerte nur 0,038 sec hinter Brad Binder die Ziellinie.

Der Rennsport liegt Di Giannantonio im Blut. «Mein Vater inspirierte mich und gab mir seine Leidenschaft für den Motorsport weiter. Er fuhr als Amateur Rennen. Als ich klein war, ging ich mit meiner Mutter zu seinen Rennen. So entwickelte sich meine Liebe zum Rennsport. Auch in meiner Karriere spielte er eine große Rolle, denn er setzte mich zum ersten Mal auf ein Bike und unterstützte mich seitdem. Als ich mit dem Rennsport begann, reiste mein Vater überall mit mir hin und kümmerte sich um meine Bikes. Meine Mutter konnte das zu dieser Zeit nicht, weil mein Bruder Luca noch zu klein für die Reisen war. Später reisten auch sie mit uns. Nun wechseln sie sich ab, es hängt von ihren beruflichen Verpflichtungen ab. Mein Bruder ist sehr interessiert am Motorsport und stolz auf meine Erfolge.»

Fabio ist sich mit zwei Dingen im Rennsport sicher: sein Ziel und sein Idol. «Siege. Ich will immer gewinnen. Mein Idol ist definitiv Troy Bayliss.» Fabio hat wie viele Rennfahrer nur wenige Interessen, die nichts mit dem Motorsport zu tun haben. «Wenn ich keine Rennen fahre, dann trainiere ich gerne mit meinem Motocross-Bike oder spiele Fußball. Mein Lieblingsfach in der Schule ist Mathematik.»

In seiner noch recht kurzen Karriere erlebte Di Giannantonio jedoch bereits einige Highlights. «Mein bestes Rennen war die dritte Runde der Italienischen Meisterschaft in Vallelunga 2012. Auf meiner Lieblingsstrecke fühlte ich die perfekte Symbiose mit meinem Bike und der Strecke. Vom Start bis zum Ziel verteidigte ich den ersten Platz und gewann mit acht Sekunden Vorsprung. Zudem brach ich den Rundenrekord», erinnert sich der am 10. Oktober 1998 geborene Römer.

2014 folgte ein weiteres Highlight im Red Bull Rookies Cup. «Das zweite Rennen in Brünn 2014 war ein Highlight, denn nach einer nicht besonders guten ersten Saisonhälfte war es das Rennen, in dem ich ein viel besseres Gefühl für das Bike hatte. Ich konnte so fahren, wie ich es wollte.» Dieses Gefühl konnte er in die Saison 2015 transportieren und große Erfolge feiern.

«Ich habe schon 2014 viel gelernt: die Strecken und wie man mit den Mechanikern in einer anderen Sprache spricht. Ich verbesserte auch meine Renntaktik sehr schnell. Für 2015 waren die Top-3 mein Ziel. Das nächste Ziel war die Weltmeisterschaft.» Auch dieses Ziel hat der 17-Jährige erreicht.

Nun folgte mit dem ersten Podestplatz in Mugello der nächste Schritt. «Ich kann es kaum glauben. In der Weltmeisterschaft anzutreten, war immer mein Traum. Meinen ersten Podestplatz in Mugello beim meinem Heimrennen einzufahren, ist unglaublich. Es war ein großartiges Rennen», schwärmte Di Giannantonio.

2016 treten 14 ehemalige Red Bull Rookies in der Moto3-WM antreten, obwohl Danny Kent und Miguel Oliveira in die Moto2-Klasse aufsteigen. Die Ex-Red Bull Rookies sind: Niccolò Antonelli, Livio Loi, Brad Binder, Darryn Binder, Jorge Martin, Philipp Öttl, Jakub Kornfeil, Karel Hanika, Andrea Migno, Stefano Valtulini, Bo Bendsneyder, Joan Mir, Fabio Di Giannantonio und Enea Bastianini. 14 von 33 Moto3-Piloten stammen 2016 aus dem Rookies Cup. Das ist ein Anteil von 42 Prozent.

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