MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Cal Crutchlow (Honda/5.): 2 Stürze, Schmerzen, Sorgen

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow schaffte den direkten Einzug ins Qualifying 2 in Malaysia nicht. Er stürzte am Samstag zweimal und ist jetzt schwer angeschlagen.

Es war ein abwechslungsreicher und schmerzvoller Tag für Cal Crutchlow auf dem Sepang Circuit, er stürzte im FP3 und im Qualifying 2, dazwischen domnierte er das Q1 und fuhr im FP4 auf den zweiten Platz hinter Marc Márquez.

Die Geburstagsglückwünsche von SPEEDWEEK.com nahm er entgegen. «Aber ich kann dir nicht die Hand schütteln», sagte Cal. Denn er hielt eine riesige Eispackung auf beide Handgelenke gepresst.

«Das tut weh. Ich glaube, ich habe mir links eine Daumenluxation zugezogen, dazu habe ich arge Abschürfungen am linken Unterarm, rechts schmerzt das Handgelenk. Ich habe Prellungen, die Handgelenke sind geschwollen. Sogar beim Fahren im Regen hatte ich Schmerzen, deshalb stelle ich mir vor, dass es am Sonntag schwierig wird, wenn wir eine trockene Piste haben sollten. Übrigens: Die Verletzungen sind alle vom FP3-Sturz. Der Ausrutscher im Q2 war harmlos.»

Crutchlow fuhr nach dem Q2-Crash gar nicht zurück an die Box, er setzte das Qualifying mit dem beschädigten Bike fort.

«Der zweite Crash war harmlos, nicht der Rede wert. Ich bin gerade in Fahrt gekommen und habe Anlauf für eine gute Runde genommen, denn die Piste war heute von einer Session zur anderen in einem immer schlimmeren Zustand», schilderte der LCR-Honda-Pilot. «FP4 war fantastisch, Q1 war ein Desaster. Und das Q2 war noch schlimmer. Jeder fuhr neben der Piste herum, Marc ist zweimal vor mir fast gestürzt. Ich war lange Zwölfter und Letzter und habe mich dann entschlossen zu pushen. Ich pushte – und stürzte. Als ich wieder aufstieg, war das Bike schlimm zugerichtet, ich hatte den Lenker direkt am Tank. Die Rundenzeit kann sich trotzdem sehen lassen, wenn wir berücksichtigen, dass der Lenker komplett verbogen und der Hebel für die Vorderradbremse demoliert war. Aber ich wollte morgen am Startplatz auf keinen Fall in der Nähe von Baz oder Barbera stehen. Also musste ich angreifen. Sie blieben auf den Plätzen 10 und 12... Als ich gesehen habe, dass ich Zwölfter bin, dachte ich, jetzt muss ich was unternehmen...»

«Ich bin jetzt als Fünfter in der zweiten Reihe, wir haben den Schaden begrenzt», sagte Cal. «Ohne diesen Fehler im Q2 wäre ein besserer Startplatz möglich gewesen. Aber so ist der Rennsport. Gestern war ich nicht für das Q2 qualifiziert, heute nach dem FP3 auch noch nicht. Ich bin im FP3 mit einem 20 Runden alten Hinterreifen 2:01,2 min gefahren. Nachher haben wir einen neuen Reifen reingesteckt, ich bin wieder 2:01,2 gefahren. Irgendwas stimmte nicht. Und dann ist mir das Vorderrad weggerutscht. Das war enttäuschend, denn ich wollte direkt ins Q2 marschieren.»

«Ich habe mir die Unterarme bei diesem verdammten Bordstein angeschlagen, der schon so viele Verletzungen herbeigeführt hat. Ich weiß nicht, was diese Kerbs dort verloren haben. Wir brauchen sie nicht, die Formel 1 braucht sie auch nicht. Wir haben schon oft gebeten, sie wegzumachen. Ben Spies hat sich an dieser Stelle beim Testen vor einigen Jahren auch schon richtig wehgetan.»

Cal weiter: «In der rechten Hand habe ich momentan stärkere Schmerzen als links, denn es ist die Bremshand. Ich habe im Trockenen eine bessere Pace. Da kann ich konkurrenzfähig sein im Rennen. Ob mir das auch im Nassen gelingt, kann ich schwer abschätzen. Ob ich mir einen Podestplatz zutraue? Schwer zu sagen. Wir haben wenig gute Trainings gehabt, unser Bike ist leider schwierig abzustimmen.»

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