Cal Crutchlow: «Wer so oft stürzt, ist nie ganz fit»
Cal Crutchlow: «Ein Rennfahrer ist selten unverletzt»
Für LCR-Honda-Routinier Cal Crutchlow verlief die Vorbereitung auf die Saison 2017 nach Wunsch. Der Brite fasst kurz vor dem Saisonstart auf dem Losail International Circuit von Katar zusammen: «Wir sind ziemlich zufrieden mit dem Verlauf der Vorsaisontests. Hier in Katar hatten wir einen sehr wichtigen Test, denn Honda hat davor beim Motor eine Entscheidung getroffen. In den vorangegangenen Tests haben wir noch viele Vergleichsfahrten mit dem 2016er-Modell und einer neueren Version unternommen. Nun hat Honda entschieden und wir sind sehr zufrieden mit der Richtung, die eingeschlagen wurde.»
Gewohnt offen erklärt Crutchlow aber auch: «Derzeit ist es noch schwierig, damit die richtige Balance zu finden. Das geht nicht nur mir so, es ist für alle Fahrer das Gleiche. Aber wir haben gezeigt, dass wir auf allen Strecken schnell sein können. Das ist sehr positiv, deshalb starten wir auch mit einem guten Gefühl ins erste Rennwochenende.»
Zum Wohlbefinden Crutchlows trug auch die Winterpause bei, denn diese bot dem oft gestürzten Briten die Gelegenheit, seine Verletzungen auszukurieren. «Seit dem Saisonende sind aber auch neue Blessuren dazugekommen», erklärt er grinsend. «Ein Rennfahrer ist selten unverletzt. Wir versuchen natürlich immer einhundertprozentig fit zu sein. Aber wen du so oft stürzt, wie ich es im vergangenen Jahr gemacht habe, dann bist du nie ganz fit. Es war gut, dass ich im Winter etwas ausspannen konnte. Ich war in Kalifornien und auch auf der Isle of Man. Dort habe ich trainiert und einige Dinge mit meiner Familie unternommen», erzählt er, beeilt sich jedoch auch anzufügen: «Es ist aber schön, jetzt wieder an die Strecke zu kommen. Im März stellst du deinen Kopf wieder auf Racing-Modus um, und deshalb freuen wir uns alle auch sehr auf den Saisonstart.»
Crutchlow weiss, dass die Erwartungen nach seinen beiden GP-Siegen im vergangenen Jahr hoch sind: «Ich denke schon, dass die Leute nun weitere Siege erwarten, warum sollte sich das nicht wiederholen lassen, denken sich die meisten. Die britischen Fans sind da auch speziell. Sie sind die Ersten, die dir zu einem Erfolg gratulieren, aber auch die Ersten, die deinen Rücktritt fordern, wenn es mal nicht läuft. Das wissen wir alle. Sie sind wie Fussballfans, aber das ist Teil ihrer Mentalität. In anderen Ländern suchen sich die Fans vielmehr einen Fahrer aus und unterstützen diesen eine ganze Karriere lang. Das heisst aber nicht, dass ich keine treuen Fans habe. Sicher ist, dass von mir erwartet wird, dass ich mich im Vergleich zum Vorjahr weiter verbessern.»