Pol Espargaró: Schwach, wenn Hinterreifen nachlässt
Pol Espargaró auf der KTM in Le Mans
Red Bull-KTM-Werkspilot Pol Espargaró freute sich über die Zielankunft in Le Mans und die vier kostbaren Punkte für den zwölften Rang. Denn in Texas hatte ihn ein Kupplungsschaden aus dem Rennen gerissen, in Jerez war er bei der Jagd auf Bruder Aleix gestürzt. Rang 11 wäre dort machbar gewesen.
Was haben KTM und Pol Espargaró seit dem Jerez-GP dazu gelernt? Pol Espargaró: «Wir sind noch dabei verstehen zu lernen, wie wir diesen neuen Motor mit der Elektronik managen müssen. Da brauchen wir noch mehr Erfahrung. Aber besonders über eine einzelne Runde sind wir stärker geworden. Aber wir sind schwach, wenn der Hinterreifen nachlässt. Dann haben wir Probleme beim Turning. Und wir haben herausgefunden, dass die Maschine wackelt und von der Ideallinie wegschiebt, wenn die Reifenhaftung zu Ende geht. Da vergeuden wir dann viel Zeit und Energie.»
«Wir haben beim Motor mit der neuen Konfiguration einen großen Fortschritt erzielt. Jetzt müssen wir so einen Schritt auch beim Chassis vollführen. Das brauchen wir. Hinten ist der Grip nicht übel, aber wenn der ‚initial grip’ nachlässt, dann leiden wir. Das Rennen in Le Mans ging über 28 Runden, da kam irgendwann der Zeitpunkt, wo wir uns schwach und angreifbar gefühlt haben. Dann werden wir von der Ideallinie wegbefördert. Wir müssen die Maschine auf der Linie halten können, wenn wir aus den Kurven rausfahren. Besonders mit gebrauchten Reifen. Dann werden wir alles andere besser spüren. Wir werden dann besser beschleunigen, wir werden später bremsen, dann werden wir in besserer Verfassung sein, weil wir uns korrekt auf der Ideallinie halten können. Dann können wir uns besser entfalten. Das wird alles passieren. Wir müssen so weit kommen, dass wir an derselben Stelle beschleunigen können wie unsere Kontrahenten, nicht schon viel früher.»
Johann Zarco erklärte nach dem Rennen in Frankreich, die Beschleunigung der KTM habe ihn beeindruckt, besonders im zweiten und dritten Gang. «Ich habe den KTM-Technikern in Le Mans klar gesagt: Unser Problem ist jetzt nicht mehr der Motor. Bisher haben wir uns über die Motoren beschwert. In Jerez kam die neue Konfiguration, seither läuft der Motor tadellos. Es fehlt bei uns zwar noch etwas, aber das fehlt nur, weil wir nicht an denselben Stellen beschleunigen können wie unsere Gegner. Unsere Power kann sich sehen lassen. Auch die Standfestigkeit der KTM ist erwähnenswert. Ich bin super happy mit dem Motorenkonzept von KTM. Doch der nächste Schritt muss beim Chassis passieren. Wenn uns da ähnlich Fortschritte gelingen wie beim Motor, dann werden wir viel, viel stärker sein, besonders am Ende der Rennen.»