Aleix Espargaró (Aprilia): «Ich bin richtig zornig»
Aleix Espargaró vor der Durchfahrtsstrafe vor Crutchlow und Rabat
Während sich die Rivalen bei Ducati in den Armen lagen, nachdem Andrea Dovizioso seinen ersten MotoGP-Triumph auf der Ducati im Trockenen vollführt hatte und Danilo Petrucci mit der 2017-Pramac-Ducati auf Platz 3 gelandet, erlebte die Mannschaft vom Aprilia Racing Team Gresini in Mugello ein Debakel, das seinesgleichen sucht.
Die Tifosi freuten sich trotzdem, denn erstmals seit Gianfranco Bonera auf der MV Agusta 1974 in Imola hat ein Italiener auf einem italienischen Fabrikat einen WM-Lauf in der Königsklasse auf italienischen Boden gewonnen.
Bei Aprilia hingegen herrschte Weltuntergangsstimmung.
Aleix Espargaró machte vom zwölften Startplatz aus einen Frühstart, wie man ihn nicht alle Tage sieht. Er lag dann an zwöfter und 13. Stelle, ehe er in der 4. Runde seine Durchfahrtsstrafe antrat und auf den 24. und letzten Platz zurückfiel.
Der Spanier machte durch den Ausfall seines Bruders Pol einen Platz wett, rollte aber dann in Runde 17 als 23. an die Box. Getriebeschaden, lautete die Diagnose.
Teamkollege Sam Lowes war nicht in der Lage, für Aprilia die Situation zu retten: Er fuhr mit 50,8 Sekunden Rückstand auf Platz 19 und ließ die KTM von Bradley Smith nur um 0,2 sec hinter sich.
Dass der tapfere Álvaro Bautista, im Herbst bei Aprilia entlassen, mit einem letztjährigen Ducati-Modell auf Platz 5 preschte, verbesserte die Laune der Aprilia-Manager wohl auch nicht nennenswert.
«Es war schade. Ich glaube, es war das erste Mal in meiner Karriere, dass ich einen Frühstart fabriziert habe, das ist natürlich ein schwerer Fehler gewesen. Ich muss mich bei meinem Team entschuldigen», erklärte Aleix. «Ich darf so einen Fehler kein zweites Mal machen, denn ich bin Werksfahrer.... Ich war sehr fokussiert, denn ich wusste, der Start würde entscheidend sein, ich wusste, ich würde im Rennen eine gute Pace haben. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl vor diesem Rennen.»
«Nach dem Frühstart musste ich eine Durchfahrtstrafe absolvieren. Ich habe dann eine gute Pace vorgelegt, ich bin 1:47,8 min gefahren, das war die fünftschnellste Runde im Rennen. Das ärgert mich einerseits, weil es zeigt, was heute möglich gewesen wäre. Ich bin dann in einer Kurve rausgetragen worden, ich war im Kies, danach stimmte etwas mit dem Getriebe nicht mehr. Ich bin wirklich enttäuscht», schilderte der Spanier.
Was erwartet sich der Aprilia-Werkspilot jetzt vom Heimrennen in Barcelona? «Ich hoffe, dass wir dort endlich das Resultat einfahren, das wir verdienen. Es ist positiv, dass wir in fünf Tagen schon wieder auf dem Motorrad sitzen... Aber heute bin ich wirklich zornig. Das war eine der größten Enttäuschungen in meiner MotoGP-Karriere. Denn ich fühlte mich wirklich gut, als ich allein unterwegs war. Die Pace der Fahrer auf Platz 5 oder 6 war nicht sehr schnell. Deshalb ärgert mich mein Fehler doppelt. Ich hoffe, dass wir in Barcelona wieder stark abschneiden und unter die Top-6 fahren. Wirklich ärgerlich, denn Mugello war ein sehr wichtiges Weekend für mein Team. Es ist auf die denkbar schlechteste Art zu Ende gegangen.»