Silverstone: Wie das neue Flag-to-Flag-System ausieht
Weltmeister und WM-Leader Marc Márquez ließ es in der Pressekonferenz vor dem Silverstone-GP anklingen, gab aber keine Einzelheiten preis.
Doch jetzt liegen die Fakten auf dem Tisch: Am Freitag wird nach dem zweiten MotoGP-Training beim «British Motorcycle Grand Prix» ein neues System für die «Flag to Flag»-Rennen erprobt, weil in Brünn wieder einmal ein Zusammenstoß passiert ist – Aleix Espargaró gegen Andrea Iannone, dazu wurde das Ersatz-Motorrad von Alex Rins beschädigt.
Und 2016 in Argentinien hatte Álvaro Bautista einen seiner Aprilia-Mechaniker über den Haufen gefahren.
Inzwischen sind für alle Beteiligten Sturzhelme vorgeschrieben, und es werden neue Ideen diskutiert. Zum Beispiel sollte das Tempo von 80 auf 60 km/h gesenkt werden.
Um Gelegenheit für diesen «Bike Change»-Test zu schaffen, wurde der Zeitplan für Freitag in England umgestellt.
Die MotoGP-Fahrer schieben diesen Test vor dem zweiten Moto2-Training ein, im Anschluss an ihr eigenes FP2. Dadurch verschiebt sich das Moto2-FP2 um zehn Minuten.
Nach der karierten Flagge des MotoGP-FP2 werden die MotoGP-Piloten in die Boxengasse zurückkehren, dort wird dann eine neue Art des Motorradwechsels erprobt. Danach werden sie die Boxengasse mit dem Ersatzmotorrad verlassen, noch eine Runde fahren und eventuell noch einen Startversuch machen.
Bei diesem «bike swap process» werden in der Boxengasse genau Bodenmarkierungen angebracht, damit jeder Fahrer weiß, wo er genau zu siener Box abbiegen muss. Und alle Teams werden die Ersatzbikes in einer neuen Position aufstellen und bereithalten. Ein Mechaniker mit einem Lollipop wird abgestellt, der nur die Aufgabe hat, den Verkehr in der Boxengasse zu beobachten. Er muss dann gewährleisten, dass sein Fahrer sicher aus der Boxengasse wegfahren kann.
Inzwischen ist durchgesickert: Die Positionen der Bikes beim Wechsel sollen deutlich verändert werden. Die Fahrer rollen mit den Motorrädern mit der Schnauze voran in Richtung der jeweiligen Box.
Dort wird das zweite Bike mit etwas Abstand und mit der Front nach draußen gerichtet zum Wegfahren bereitgestellt. So soll weniger Hektik aufkommen. Der direkte Sprung von einer Maschine zur anderen beim Wechsel wird künftig also nicht mehr möglich sein, deswegen ist Marc Márquez kein wirklicher Freund dieses Versuchs.
Bisher standen die Motorräder etwas weiter vor der jeweiligen Box und längs der Boxengasse unmittelbar in Fahrtrichtung eng nebeneinander.
Das zweite Moto2-Training am Freitag wird um 16.15 Uhr MESZ beginnen, um 15.15 Uhr Ortszeit.