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Valentino Rossi: Keine Hoffnung auf Yamaha-Testteam

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi muss sein Material auch 2018 selbst testen

Valentino Rossi muss sein Material auch 2018 selbst testen

Valentino Rossi und Maverick Viñales mühen sich 2017 mit einem Chassis ab, das dem letztjährigen oft unterlegen ist. Ein Resultat der Testbeschränkungen und des fehlenden Testteams, meint Rossi.

Während Ducati und KTM in der MotoGP-WM sehr professionelle Testteams mit Casey Stoner und Michele Pirro (Ducati) und Mika Kallio (KTM) betreiben, haben die restlichen Hersteller in dieser Hinsicht Aufholbedarf.

Valentino Rossi kritisierte in Juli beim deutschen WM-Lauf, dass Yamaha keine geeigneten Testfahrer habe. Nakasuga sie mit 37 Jahren nicht mehr schnell genug. Rossi und Viñales beklagten sich damals, weil sie die neuen Yamaha-Chassis bei den Rennen testen und vergleichen mussten.

Movistar Yamaha dachte danach über die Gründung eines Testteams nach, auch bei Honda ist so ein Plan in Arbeit, bei Aprilia und Suzuki ebenfalls, bei den letzten beiden Werken scheitert die Absicht aber an den hohen Kosten, die bei 1,5 bis 2 Millionen Euro liegen.

Beim Australien-GP war zu hören, dass Yamaha an Michele Pirro herangetreten sei, doch der 31-jährige Italiener ist bei Ducati bis Ende 2020 unter Vertrag. Auch Aprilia war hinter Pirro her.

«Ich weiß nichts von einem Yamaha-Interesse an Pirro», sagte Rossi in Sepang. «Aber Pirro hätte eine gute Idee sein können, denn er ist stark. Wenn er bei den Tests dabei ist, liegen seine Rundenzeiten nicht weit über jenen von Jorge und Dovi. Er könnte auch guten Daten zu Yamaha bringen... Aber ich inzwischen habe ich gehört, dass er einen Ducati-Vertrag hat. Es wird also nicht möglich sein, ihn zu Yamaha zu holen.»

Yamaha hat inzwischen die Pläne für ein in Europa stationiertes Testteam sowieso aufgegeben. «Es ist in den letzten Monaten heftig über neue Testbeschränkungen für die MotoGP-WM 2018 diskutiert worden», erklärte Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Factory Racing, in Sepang gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ducati wollte die aktuellen Vorschriften beibehalten. Aber wir wollten eine fairere Situation, denn für die japanischen Hersteller ist ein in Europa stationiertes Testteam sehr teuer. Wir testen in Suzuka und Fukuroi mit unseren japanischen Piloten. Auch Honda und Suzuki testen vorwiegend in Japan. Ducati hat in diesem Jahr private Tests in Mugello, Barcelona und Mugello gemacht. In Mugello fahren sie mit Pirro sehr, sehr oft, weil ja ein Testfahrer nicht an die Beschränkungen der Vertragsfahrer gebunden ist. Sie testen dann mit Prototyp-Reifen und stimmen die Bikes im vornherein für die GP-Pisten ab.»

Da künftig die Testteams der Werke nur noch auf drei festgelegten GP-Pisten testen dürfen und ab 2019 die Stammfahrer drei der fünf privaten Testtage schon im November absolvieren müssen, wird Yamaha den Aufbau eines europäischen Testteams verschieben.

Suzuki zögert noch und denkt über eine Kompromisslösung mit Testfahrer Sylvain Guintoli (35) nach. Er könnte nebenbei die BSB für Suzuki bestreiten.

«Das neue Testsystem, das beim Motegi-GP beschlossen wurde, ist wesentlich fairer, weil es Ducati nicht mehr so deutlich bevorzugt», meint Lin Jarvis. «Bisher hatten wir keine ebenbürtigen Voraussetzungen bei den MotoGP-Tests mit den Testpiloten, weil für die japanischen Werke ein Testteam in Europa sehr kostspielig und aufwändig wäre. Für 2018 ist das Reglement fairer für alle beteiligten Werke. Ducati muss sich mit Testfahrer Pirro künftig mehr einschränken.»

Aber Yamaha denkt über eine Kompromisslösung nach. der niederländische Superbike-Pilot Michael van der Mark könnte manchmal zu offiziellen MotoGP-Tests aufgeboten und von einer kleinen Testcrew betreut werden.

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