MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Michael Bartholemy: Warum Jack Miller Abschied nahm

Von Günther Wiesinger
Eigentlich wollte das Marc VDS-Team 2018 nicht mit zwei MotoGP-Rookies antreten. Aber HRC verärgerte Jack Miller. Deshalb ging er zu Pramac-Ducati.

Michael Bartholemy, Teamprinzipal bei Marc VDS Racing, versicherte im Sommer, er wolle 2018 nicht mit zwei Rookies in der MotoGP-WM antreten.

Deshalb stand auch Stefan Bradl lange Zeit auf der Wunschliste.
Doch nach dem Österreich-GP Mitte August zeichnete sich bereits ab, dass dem späteren Moto2-Weltmeister Franco Morbidelli der Schweizer Tom Lüthi zur Seite gestellt wird.

Michael, warum hast du dann deine Meinung geändert?

Die einzige Sache, die mich bewogen hat: Ich war zu 100 Prozent überzeugt, dass Jack Miller eine dritte Saison bei uns bleibt. Davon bin ich ausgegangen.

Denn Marc VDS hat Jack ein gutes Angebot gemacht. Er hätte mehr Geld als bei HRC bekommen.

Ich habe niemals damit gerechnet, dass Jack und sein Manager Aki Ajo unser Angebot ablehnen würden.

Es ging im Endeffekt um eine einzige Person, die ihm Honda nicht rüber gegeben hat.

Du sprichst von Crew-Chief Ramon Aurín, der 2017 bei Jack tätig war und und vorher zwei Jahre bei Dani Pedrosa zuständig war. HRC hat ihn für 2018 zu LCR und Nakagami abkommandiert.

Ja, genau. Denn im Juli hat mich HRC noch einmal gefragt: «Hör' mal, ist dein Angebot für Jack Miller immer noch gültig?»

Ich habe entgegnet: «Ja, von mir aus sogar bis 31. Dezember.»

Dann haben die HRC-Leute gesagt: «Okay, wir legen finanziell noch einmal was drauf.»

Ich habe ihnen erklärt, es gehe nicht ums Geld, sondern um die Person Ramon Aurín.

Ich habe vorgeschlagen: «Engagiert mit dem zusätzlichen Geld lieber einen anderen Crew-Chief, gebt den zu Nakagami und lasst den Ramon bei uns.» Dann wäre mit Miller alles geregelt gewesen.

Ich war mir sicher, dass Honda nach den ersten drei Jahren sagen würde: «Wir behalten Jack Miller.» Aber ich habe mich getäuscht.

Und dann hast du Vizeweltmeister Tom Lüthi engagiert?

Ja.

Wie groß ist der Nachteil für Tom Lüthi, dass er die zwei November-MotoGP-Tests in Valencia und Jerez verpasst hat, also vier Tage weniger mit der RC213V trainieren konnte als Morbidelli?

Ich meine, das ist sehr schlecht. Tom kommt jetzt Ende Januar nach Sepang, ohne einen Kilometer gefahren zu sein. Ich denke, die Winterzeit ist sehr wichtig für den Kopf, um sich auch mental ein bisschen auf die neue Saison vorzubereiten.

Wir haben dann entschieden, dass Takahashi in Valencia fährt und dann Alex Márquez am zweiten Tag in Jerez fährt, damit sich unsere neue Crew mit Gilles Bigot, der jetzt viele Jahre Moto2 gemacht hat, an das MotoGP-Material gewöhnen und den japanischen HRC-Ingenieure kennenlernen kann.

Für Alex war das eine Art Geschenk für die Saison 2017.

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