Pol Espargaró (KTM): «Ziel hier sind die Top-Ten»
Pol Espargaró
Pol Espargaró hat mit der Red Bull KTM RC16 in den sieben Grand Prix seit Assen nur drei Punkte eingeheimst – für den 13. Platz in Motegi/Japan. Er liegt in der Tabelle mit 34 Punkten an 16. Stelle.
«Ich bin zwar nach den zwei Schlüsselbeinbrüchen von Brünn und Aragón konditionell noch nicht ganz auf der Höhe. Aber nach dem zweiten Bruch wurde eine Platte eingefügt, damit fühlt man keine Schmerzen mehr, der Bruch hält, das ist angenehm», schilderte der Moto2-Weltmeister von 2013.
Alle Fahrer freuen sich jedes Jahr auf den Phillip Island Circuit. Was macht diese Piste zwei Autostunden von Melbourne so phänomenal? «Weil sich diese Rennstrecke von allen anderen unterscheidet», sagt Pol. «Und da reden wir nicht nur von der Piste selbst, es geht auch um das ganze Drumherum, um die Atmosphäre, um die Lage des Circuits am Meer, die Leute, und dass wir in gemieteten Ferienhäusern schlafen statt in Hotels, alles ist unterschiedlich. Dazu kommt das unberechenbare Wetter und der starke Wind. Diese Strecke ist anspruchsvoll, nicht nur für die Motorräder, auch für die Fahrer, sie verlangt dir viel mehr als als zum Beispiel die Piste von Buriram in Thailand. Das ist eine unterhaltsame Piste. Du hast keine Sekunde, wo du dich ausruhen oder relaxen kannst. Du musst pausenlos pushen. Und jede Runde ist anders, wegen des Windes oder wegen des einsetzenden Regens. Du hast blinde Kurven, die Stellen mit der besten Traction ändern sich dauernd… Eine spezielle Piste.»
Red Bull KTM brauste 2017 in Australien mit Espargaró und Smith auf die Ränge 9 und 10. Was wir letztes Jahr hier geleistet haben, vermittelt uns Selbstvertrauen», freut sich der RC16-Pilot. «Wir sind direkt ins Q2 gekommen und vom sechsten Startplatz weggefahren. Ich war vom FP1 weg immer unter den Top-10. Aber wir hatten dann im Probleme im Rennen, die wir vorher im Training nie hatten. Es fehlte an Grip, sobald man das Gas aufdrehte. Das Hinterrad hat wie verrückt durchgedreht, so haben wir den Hinterreifen ruiniert, es war sehr seltsam. Aber dieses Jahr haben wir hier gute Aussichten auf einen Spitzenplatz. Das 2018-Bikes ist zwar anders. Aber der Motorcharakter sollte gut zu dieser Piste passen. Ich rechne mir ein gutes Ergebnis aus.»
Warum passte die Piste letztes Jahr so perfekt zur KTM? «Das ist eine Fahrerstrecke, das Motorrad spielt keine so große Rolle», meint Pol. «Wir haben schon beim Wintertest 2017 gesehen, dass dieser M1-Motor in Japan zwar als schwach bezeichnet wird, aber wir waren mit der RC16 nach dem Katar-Test in Phillips Island recht gut dabei. Dazu kommt, dass unser Motorrad beim Bremsen und beim Reinfahren in die Kurven auf der Bremse sehr konkurrenzfähig ist. Auch beim Einbiegen in die schnellen Kurven sind wir mit der KTM stark. Auf diesen Gebieten haben wir auch mit der WP Suspension alles unter Kontrolle.»
«Wir testen viele neuen Teile, die ich wegen meiner Verletzung nicht probieren konnte, aber das sind keine gravierenden Unterschiede», räumt Pol ein. «Auch Randy de Puniet testet viel, er hilft uns in dieser schwierigen Phase, weil ja auch Mika Kallio verletzt ist. Dafür sind wir ihm sehr dankbar. Aber Randy testet auch einige neue Sachen für 2019. Diese Komponenten werden wir erst bei den Wintertests zu sehen bekommen. Randy führt Experimental-Tests durch…»
Pol Espargaró hat für die letzten drei Rennen in diesem Jahr klare Vorstellungen. «Ich war im Vorjahr in Brünn und Phillip Island Neunter, ich in diesem Jahr war ich noch nie unter den Top-Ten. Immer nur Elfter… Deshalb will ich in diesem Jahr noch einmal unter die Top-Ten fahren. Zu 100 Prozent. Seit dem Start dieses Projekts haben wir uns immer Top-Ten-Ergebnisse zum Ziel gesetzt. Bei den ersten sieben Rennen in diesem Jahr bin ich fünfmal auf Platz 11 gefahren, manchmal weit von der Spitze weg, manchmal weniger weit. Diese Resultate waren eigentlich im ersten Jahr nicht zu erwarten, eher im zweiten. Wir waren 2017 manchmal 16 Sekunden hinter dem Sieger, aber es hat nur zu Rang 11 gereicht. Das war ein Problem. Wir dachten, wenn wir über die Renndistanz nur 16 oder 18 Sekunden verloren, müssten wir weiter nach vorne kommen. Das war ein Irrtum.»