Maverick Viñales: «Suche guten Sportpsychologen»
Maverick Viñales
Als Maverick Viñales 2017 seine erste Yamaha-Saison in Angriff nahm, war der Spanier in Topform. Er konnte gleich drei seiner ersten fünf Rennen auf der M1 gewinnen – neben den ersten beiden WM-Läufen in Katar und Argentinien setzte er sich auch in Frankreich gegen den Rest des Feldes durch. Doch nach dem fünften Saisonlauf 2017 musste er sich lange gedulden, bis er wieder aufs oberste Podesttreppchen durfte.
Nach 28 sieglosen GP-Einsätzen triumphierte der 23-Jährige aus Figueres erstmals wieder beim drittletzten Saisonlauf des Vorjahres auf Phillip Island. Immerhin schaffte er es in der sieglosen Phase acht Mal aufs Podest. Dennoch übte er sich nach seinem jüngsten GP-Sieg im Interview auf «Motorsportmagazine.com» in Selbstkritik.
Angesichts der hohen Leistungsdichte im MotoGP-Feld staunte Viñales: «Es ist unglaublich, auf welchem Niveau die Reifen, die Bikes und die Piloten sind. Ich dachte, die Moto2 war hart, aber derzeit fühlt sich die MotoGP genauso an. Wenn du an einem Tag nicht auf der Höhe bist, rutscht du gleich auf den zehnten Rang ab.»
«Du musst in jeder Session dein Bestes geben», betonte der Teamkollege von Valentino Rossi. «Denn mittlerweile findet auch in jedem freien Training eine Zeitenjagd statt. Ich versuche in diesen Sessions für gewöhnlich, nicht zu viele Runden zu drehen. Ich mach nur zwei, drei Runs, denn wenn du zu viel fährst, wirst du müde und dann bist nicht ganz fit, wenn du deine Zeitenjagd startest.»
Auch sei es nicht einfach, psychisch stets in Bestform zu sein, erklärte Viñales, der auf der Suche nach einem guten Sportpsychologen ist, um an seiner mentalen Stärke und Konzentration zu arbeiten. «Das ist aber gar nicht so einfach, denn ich muss einen Guten finden, der mich versteht», seufzte der MotoGP-Star, und gestand: «Manchmal bin ich nicht ganz konzentriert, daran muss ich arbeiten. Ich bin die Art von Mensch, die sich stets verbessern will, und wenn ich einen guten Sportpsychologen finde, dann kann ich mich sicherlich stark verbessern. Denn in der Vergangenheit lag es teilweise an meiner mentalen Verfassung, wenn ich in den Rennen nicht so gut war.»
«Zum Beispiel beim 2018er-Saisonauftakt in Katar, da war ich im zweiten Teil des Rennens der schnellste Mann auf der Strecke und holte vier Sekunden auf den Leader auf. Aber ich war so niedergeschlagen, weil ich 2017 die Pole und den Sieg geholt hatte. Wäre ich etwas motivierter gewesen und hätte mich etwas stärker auf den nächsten Tag gefreut, dann wäre ich vielleicht WM-Zweiter geworden», bedauert der WM-Vierte rückblickend.