Freddie Spencer: «Es gab nicht mal eine Rennstrecke»
Freddie Spencer
Als Freddie Spencer 1983 die Hälfte aller Saisonläufe in der 500-ccm-Klasse gewann und sich damit zum bis dahin jüngsten Weltmeister in der Königsklasse krönte, hatte der Amerikaner erst 25 GP-Einsätze bestritten. Denn seine erste volle WM-Saison startete der Rennfahrer aus Louisiana ein Jahr vor seinem Titelgewinn nach nur zwei Einzeleinsätzen in den Jahren 1980 und 1980. Und er erlebte eine Feuertaufe, wie er im jüngsten Podcast auf «MotoGP.com» erzählt.
«Ich kannte nur eine Strecke, nämlich Silverstone. Alle anderen WM-Kurse waren neu für mich», erinnert sich der heute 57-Jährige. «Ich hatte ein brandneues Motorrad und fuhr für ein brandneues Team, also verlief die Lernkurve auch ziemlich dramatisch», erzählt er, und betonte: «Ich kletterte keine Karriereleiter hoch, sondern stieg direkt in die 500-ccm-Klasse ein.»
«Fast Freddie», dem zwei Jahre nach dem ersten Titelgewinn das Kunststück gelang, sowohl in der 500-ccm- als auch in der Viertelliter-Klasse den WM-Titel zu holen, musste sich diese Erfolge hart erkämpfen. «Ich begann mit der Rennfahrerei in einem Staat, in dem es nicht einmal eine entsprechende Rennstrecke gab. In der Hall of Fame in Louisiana bin ich auch der einzige Motorsportler», schildert er.
Und Spencer verrät: «Ein Bild auf der Rückseite einer «Cycle News»-Ausgabe brachte mich erst darauf, auf die Strecke zu gehen. Ich war elf Jahre jung, als ich meinen Vater bat, mir ein Rennmotorrad zu besorgen. Und ich war der Erste in diesem Gebiet des Südens der USA.» Das hielt ihn nicht davon ab, einer der grossen Namen des GP-Sports zu werden. «Als Kinder hatten wir die Möglichkeit, Dirttrack-Bikes zu fahren und später dann auf grösseren Bikes auf Ovalkursen. Aber alles, was ich übers Motorradfahren und das Verhalten eines Bikes weiss, lernte ich beim Fahren im heimischen Hinterhof.»