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Karbonschwinge: Kosten bei 20.000 oder 250.000 Euro?

Von Günther Wiesinger
Die Karbonschwinge bei Pol Espargaró

Die Karbonschwinge bei Pol Espargaró

Hinterradschwingen aus kostbarem Karbonfiber gehören in der MotoGP inzwischen zum guten Ton. Die Stückkosten sind hoch. Aber nur anfangs für Forschung und Entwicklung.

LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow beschwert sich manchmal, weil er nicht bei jedem Grand Prix eine Karbonschwinge an seiner Honda RC213V zur Verfügung hat. Denn diese Schwingen müssen nach den meisten Stürzen ausgebaut und genau untersucht werden. Und die Lieferkette von Japan nach Europa ist zeitaufwändig. Cal Crutchlow: «Marc Márquez wird bei Material-Knappheit bevorzugt beliefert, das Repsol-Team insgesamt. Und da diese Schwinge ca. 250.000 Euro kostet, können wir nicht immer und zu jederzeit so ein Exemplar verwenden.»

Seit dem Jerez-Montag-Test (6. Mai) verfügt auch Red Bull-KTM-Werkspilot Pol Espargaró über so eine Hinterradschwinge aus Karbonfiber. Aber bisher nur an einem Motorrad. Bis zum Catalunya-GP soll auch sein Ersatz-Motorrad eine haben, dazu ist eine Schwinge für Johann Zarco in Vorbereitung. Diese Schwingen werden bei KTM Technologies in Salzburg entwickelt. Über die Kosten hüllt sich KTM in Schweigen. «Die Kosten werden firmenintern verrechnet», sagt David Tasch von KTM Technologies.

Der von Crutchlow genannte Preis bewirkt bei Tasch ein ungläubiges Kopfschütteln.

Bei Ducati ist zu hören: Für eine Karbonschwinge ist mit Kosten  von ca. 35.000 Euro zu rechnen. «Wir haben die ersten Karbonschwingen schon 2009 eingesetzt», erinnert sich Sportdirektor Paolo Ciabatti.

Alex Giussani, Technical Director von Suter Industries, nennt ähnliche Kosten. «Ich schätze, für Forschung und Entwicklung braucht man zuerst einmal zwischen 100.000 und 200.000 Euro. Danach würde ich die Stückkosten für eine Karbonschwinge mit 20.000 Euro beziffern.»

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