Kein Dunlop-Abrieb: Für Viñales «sehr interessant»
Eine ungewöhnliche Startzeit für Maverick Viñales und Co.
Weil der Startschuss der Formel 1 am Sonntag um 14.10 Uhr fällt, absolvieren die MotoGP-Stars ihr Rennen in Le Mans bereits ab 13 Uhr – und damit ausnahmsweise vor der Moto2-Klasse. Eine Verschiebung im Zeitplan, die vor allem Maverick Viñales aufhorchen lässt, immerhin vermutete der Yamaha-Werksfahrer zuletzt mehrmals, dass seine M1 aufgrund des Dunlop-Abriebs der Moto2-Bikes im Rennen nicht mehr an die starke Performance aus den Trainings-Sessions herankommt.
«Ich denke, dass es dadurch sehr interessant wird», betonte der 25-jährige Spanier vor dem Frankreich-GP. «Wir müssen sehen, ob das Feeling vor dem Moto2-Rennen dasselbe ist oder nicht. Das ist das Wichtigste. Denn in den Trainings-Sessions sind wir normalerweise stark, aber im Rennen fallen wir zurück. Dieses Wochenende ist eine gute Chance, um viele Dinge zu verstehen.»
«Zunächst müssen wir sehen, ob unser neues Motorrad im Regen gut ist, weil es wohl in den meisten Trainings-Sessions nass sein wird», ergänzte Viñales schmunzelnd. Denn in Le Mans ist der Himmel wolkenverhangen, am Donnerstagnachmittag erreichten die Temperaturen gerade einmal 12 Grad. «Dann werden wir vor der Moto2 fahren und es wird sehr wichtig für uns zu verstehen, ob wir dann dieselben Bedingungen vorfinden wie am restlichen Wochenende.»
Unabhängig davon geht der Sieger des Emilia Romagna-GP zuversichtlich in das Rennwochenende auf dem Circuit Bugatti: «Es sollte eine gute Stecke für uns sein, weil man sehr smooth fahren muss. Le Mans ist eine Strecke, wo wir normalerweise guten Grip haben und vor allem gut fahren. Eine Strecke, auf der ich das Gefühl habe, dass ich leicht das Maximum an Performance aus dem Bike herausholen kann. Ich verstehe sehr gut, was zu tun ist, um schnell zu sein. Im Vorjahr waren wir schon im FP1 und FP2 sehr stark.»
Deshalb nimmt sich der WM-Dritte unter anderem vor: «Wir werden uns darauf konzentrieren, in der ersten Startreihe zu stehen, das ist das Wichtigste.»
Auch der Testtag in Portimão gab ihm nach dem verpatzten Catalunya-GP (Rang 9) wieder ein gutes Gefühl: «Ich fühle mich sehr gut. Ich war in Portimão und ich fühlte mich großartig auf dem Bike. Ich habe 95 Runden auf meiner R1 gedreht, ich bin heute zerstört», schmunzelte der Yamaha-Werksfahrer. «Für mich war es wichtig, nach dem Rennen in Montmeló wieder auf ein Motorrad zu steigen, denn da war ich sehr enttäuscht. Ich habe nichts mehr verstanden. Aber wenn ich auf meine Straßenmaschine steige, habe ich normalerweise ein großartiges Gefühl. Es war gut, ich habe es genossen und die Strecke verstanden. Ich weiß, welche Linien ich fahren muss, um schnell zu sein. Die Rundenzeiten waren auch ziemlich gut, ich konnte pushen und das war wichtig.»
Dass Yamaha-Edeltester Jorge Lorenzo die Testarbeit nur auf einem 2019er-Modell absolviert, wollte Viñales nicht groß thematisieren: «Ich weiß nicht, ich bin in diese Entscheidungen nicht involviert. Das ist immer sehr schwierig. Sicher war es gut, am Getriebe zu arbeiten und vor allem für den Start, weil es bergab geht, mit der Wheelie-Neigung und allem. Für all diese Dinge war es wichtig zu testen, aber klar, was die Elektronik und das Set-up angeht, gibt es einen großen Unterschied zu dem, was Jorge jetzt testet.»
Fahrer-WM nach 8 von 14 Rennen:
1. Quartararo, 108 Punkte. 2. Mir 100. 3. Viñales 90. 4. Dovizioso 84. 5. Morbidelli 77. 6. Miller 75. 7. Nakagami 72. 8. Rins 60. 9. Oliveira 59. 10. Binder 58. 11. Rossi 58. 12. Pol Espargaró 57. 13. Bagnaia 39. 14. Petrucci 39. 15. Zarco 36. 16. Alex Márquez 27. 17. Aleix Espargaró 22. 18. Lecuona 17. 19. Crutchlow 13. 20. Smith 11. 21. Rabat 8. 22. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha, 163 Punkte. 2. Ducati 126. 3. Suzuki 113. 4. KTM 109. 5. Honda 72. 6. Aprilia 30.