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Danilo Petrucci (KTM): Problem wurde identifiziert

Von Günther Wiesinger
Danilo Petrucci lieferte im Regen von Le Mans mit Platz 5 eine makellose Performance ab. Trotzdem sagte er: «Bei Dauerregen hätte ich aufs Podest fahren können.» Und er weiß, welches Problem bei KTM gelöst werden muss.

«Ich möchte auch bald zu den Fahrern gehören, die KTM Freude machen», seufzte KTM-Tech3-Werkspilot Danilo Petrucci vor vier Wochen nach dem Portugal-GP, der KTM Siege in der Moto3, Moto2 und Platz 5 in der MotoGP-Klasse durch Brad Binder bescherte. Dazu gewann Cooper Webb in derselben Nacht für Red Bull KTM in Amerika die Supercross-WM. Es war der 314. WM-Titelgewinn für die Oberösterreicher.

Am Sonntag in Le Mans gelang Danilo Petrucci der erste Schritt in diese Richtung, indem er im nassen Warm-up mit der Bestzeit glänzte und im teilweise nassen «Shark Grand Prix de France» auf dem 4,185 km langen Circuit Bugatti mit dem sauberen fünften Platz die KTM-Ehre rettete.

Ganz zufrieden war «Petrux» trotzdem nicht. «Denn nach einigen Runden im Regen rechnete ich mir sogar Chancen auf einen Podestplatz aus. Es wäre mein vierter hintereinander in Le Mans gewesen», überlegte der 30-jährige Italiener.

Petrucci war 2020 beim Frankreich-GP noch mit der Werks-Ducati siegreich geblieben. In zehn Tagen kommt er zum Heim-GP nach Mugello, auch dort war er der letzte MotoGP-Sieger – denn 2020 fiel das Rennen in der Toskana aus.

KTM hatte in den ersten vier Jahren nie einen 184 cm großen und 78 kg schweren Fahrer auf der RC16 sitzen, deshalb müssen neue Teile gefertigt und ein anderes Set-up ausgetüftelt werden.

«Sicher hat uns der Regen am Sonntag geholfen, aber ich bin trotzdem glücklich mit dem Ergebnis», erklärte Petrucci gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wenn es von A bis Z nass gewesen wäre, hätte ich trotz des 17. Startplatzes in die Top-3 fahren können... Immerhin war ich erstmals in einem Rennen bester KTM-Fahrer. Ich war einerseits sehr happy für das Tech3-Team, denn wir haben sehr schwierige Zeiten hinter uns. Am Freitag nach dem FP2 waren wir in Le Mans auf dem 22. und letzten Platz! Doch im verregneten Warm-up war ich der Schnellste. Trotzdem wäre ich gerne auf das Podest gefahren. Aber ich denke jetzt schon wieder an die kommenden Rennen und werde es beim nächsten Grand Prix wieder versuchen. Ich habe viel MotoGP-Erfahrung und verstehe, welche Bereiche wir am Bike verbessern müssen, damit ich beim Fahren den Unterschied machen kann. Ich bin körperlich in bester Verfassung und werde mich bis zum letzten Rennen mächtig ins Zeug legen. Bis dahin möchte ich KTM helfen, weiter nach vorne zu kommen. Wir sind immer noch dabei, unser bestes Motorrad zu bauen.»

«Wir müssen uns in den nächsten Wochen vor allem über eine einzelne Runde mächtig steigern, damit wir bessere Quali-Ergebnisse erreichen und in den Rennen proaktiv und aus eigener Kraft weiter nach vorne fahren können», weiß Petrucci.

«Bis zum Saisonende werde ich sehen, ob ich noch eine Zukunft in der MotoGP habe oder ob ich zu schwer und zu alt für diese Meisterschaft bin», meint der populäre Petrucci. «KTM strengt sich an, alle geben ihr Maximum, um mich weiter nach vorne zu bringen. Ich hoffe, man wird bald weitere Fortschritte erkennen.»

Was muss passieren, dass Danilo auch in Mugello und im Trockenen um Spitzenplätze fighten kann? Petrucci: «Seit ich Anfang März in Doha erstmals auf dieses Bike gestiegen bin, haben wir viel verändert. Wir haben auf vielfältige Art und Weise versucht, unsere Probleme zu lösen. Aber wir haben außer in Katar fast keine Möglichkeit für Testfahrten gehabt. Da ich schwerer bin als die anderen Fahrer, wirkt sich der Gewichtstransfer bei mir beim Gasgeben und Bremsen deutlicher aus. Ich brauche also einen längeren Radstand, um diesen Nachteil zu beseitigen. Dadurch verliert man sicher in anderen Streckenabschnitten Zeit. Aber wir können momentan ganz klar benennen, wo unser Problem liegt. In der letzten Phase der Bremszone verliere ich zu viel Zeit. Da wird unser Motorrad zu kopflastig. Und dafür haben wir bisher keine Lösung gefunden.»

Ergebnisse MotoGP Le Mans/F, 16. Mai

1. Jack Miller, Ducati, 27 Runden in 47:25,473 min
2. Johann Zarco, Ducati, +3,970 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,468
4. Pecco Bagnaia, Ducati, +16,172
5. Danilo Petrucci, KTM, +21,430
6. Alex Márquez, Honda, +23,509
7. Takaaki Nakagami, Honda, +30,164
8. Pol Espargaró, Honda, +35,221
9. Iker Lecuona, KTM, +40,432
10. Maverick Viñales, Yamaha, +40,577
11. Valentino Rossi, Yamaha, +42,198
12. Luca Marini, Ducati, +52,408
13. Brad Binder, KTM, +59,377
14. Enea Bastianini, Ducati, +1:02,224 min
15. Tito Rabat, Ducati, +1:09,651
16. Franco Morbidelli, Yamaha, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 10 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Miguel Oliveira, KTM, 15 Runden zurück
– Alex Rins, Suzuki, 15 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 16 Runden zurück
– Joan Mir, Suzuki, 23 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 5 Rennen:

1. Quartararo 80 Punkte. 2. Bagnaia 79. 3. Zarco 68. 4. Miller 64. 5. Viñales 56. 6. Mir 49. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Nakagami 28. 10. Pol Espargaró 25. 11. Binder 24. 12. Rins 23. 13. Bastianini 20. 14. Alex Márquez 18. 15. Martin 17. 16. Petrucci 16. 17. Marc Márquez 16. 18. Bradl 11. 19. Rossi 9. 20. Oliveira 9. 21. Marini 9. 22. Lecuona 8. 23. Savadori 2. 24. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 110 Punkte. 2. Yamaha 107. 3. Suzuki 53. 4. Honda 43. 5. KTM 38. 6. Aprilia 35.

Stand Team-WM:

1. Ducati Lenovo 143. 2. Monster Energy Yamaha 136 Punkte. 3. Pranac Racing 86. 4. Suzuki Ecstar 72. 5. Repsol Honda 48. 6. LCR-Honda 46. 7. Petronas Yamaha SRT 42. 8. Aprilia Racing Team Gresini 37. 9. Red Bull KTM Factory Racing 33. 10. Esponsorama Racing Ducati 29. 11. Tech3 KTM Factory Racing 24.

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