Valentino Rossi sucht das Glück

Joan Mir: «Ich will den Titel anders gewinnen»

Von Manuel Pecino
Joan Mir (24) blickt entschlossen nach vorne

Joan Mir (24) blickt entschlossen nach vorne

Suzuki-Werksfahrer Joan Mir macht klar, dass er sich mit dem MotoGP-Titel 2020 nicht zufrieden gibt. Er wünscht sich 2022 einen Teammanager und lässt sich im Hinblick auf seine sportliche Zukunft alle Türen offen.

Nach dem Titelgewinn verlief die Saison 2021 für Joan Mir und Suzuki trotz des dritten WM-Ranges enttäuschend: Kein GP-Sieg und 70 Punkte Rückstand auf Weltmeister Fabio Quartararo (Yamaha) entsprachen nicht den Ansprüchen des 24-jährigen Mallorquiners.

Wirkte sich der überraschende Abgang von Weltmeistermacher Davide Brivio im Januar des Vorjahres auf die Suzuki-Organisation und die Arbeitsweise aus? «Sicherlich veränderte sich das Team ein bisschen. Sahara musste Davides Job und Rolle übernehmen und zusätzlich seine Aufgaben weiterführen. Es war wirklich schwierig für ihn», verwies Mir auf den Suzuki-Projektleiter Shinichi Sahara. «Andere Leute mussten auch teilweise Arbeit verrichten, die eigentlich nicht zu ihrem Job gehörte. Ich glaube, dass ein Teammanager helfen würde, damit alles seinen richtigen Platz hat. Das brauchen wir, das ist sicher.»

Nun geht die MotoGP-Winterpause am Montag mit dem Shakedown-Test aber bereits zu Ende und Suzuki teilte noch immer nicht offiziell mit, ob und wie die angesprochene Position künftig besetzt sein wird. «Ich habe Suzuki gegenüber meine Meinung geäußert, das bleibt aber zwischen mir und Suzuki. Wie auch immer, ich vertraue ihnen», unterstrich Joan Mir.

Ein Teammanager wäre vor allem hilfreich, wenn es um die Verhandlungen für die Zeit nach 2022 geht. Ein Großteil der Fahrerverträge laufen am Ende der Saison aus, Mir wird im Transferkarussell bereits mit Honda in Verbindung gebracht. Der Name von Quartararo fiel ebenfalls schon, seine Situation ist ähnlich: Yamaha drängt auf eine Vertragsverlängerung, der Weltmeister will zunächst aber alle Bikes auf der Strecke sehen.

«Es ist ein Spiel. Wenn du in einer guten Position bist, kannst du abwarten und dann entscheiden. Wenn du es nicht bist, dann willst du so schnell wie möglich unterschreiben», weiß Mir. «Jeder Fahrer hat eine andere Herangehensweise. Also muss man abwarten und sehen, was passiert.»

Was ist Mirs Priorität? Ein besseres Bike? Als der Moto3-Weltmeister von 2017 bei Suzuki unterschrieb, erklärte er, er träume davon, wie Kevin Schwantz mit der Marke erfolgreich zu sein. «Das stimmt», bestätigte der Spanier. «Ich will aber nicht nur einen MotoGP-Titel und ich will es auf eine andere Weise tun. Ich will mehr Rennen gewinnen. Meinen Titel gewann ich vielleicht dank der Intelligenz und nicht dank des Speeds, den ich hatte. Ich war einer der Besten, aber nicht der Beste. Daher will ich auf eine gute Weise gewinnen. Mal sehen, alles kann sich ändern», so Mir.

MotoGP-WM Endstand 2021 (nach 18 Rennen):

1.Quartararo 278 Punkte. 2. Bagnaia 252. 3. Mir 208. 4. Miller 181. 5. Zarco 173. 6. Binder 151. 7. Marc Márquez 142. 8. Aleix Espargaró 120. 9. Martin 111. 10. Viñales 106. 11.Bastianini 102. 12. Pol Espargaró 100. 13. Rins 99. 14. Oliveira 94. 15. Nakagami 76. 16. Alex Márquez 70. 17. Morbidelli 47. 18. Rossi 44. 19. Marini 41. 20. Lecuona 39. 21. Petrucci 37. 22. Bradl 14. 23. Pirro 12. 24. Dovizioso 12. 25. Pedrosa 6. 26. Savadori 4. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 357 Punkte. 2. Yamaha 309. 3. Suzuki 240. 4. Honda 214. 5. KTM 205. 6. Aprilia 121.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo 433 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 380. 3. Suzuki Ecstar 307. 4. Pramac Racing 288. 5. Repsol Honda 250. 6. Red Bull KTM Factory Racing 245. 7. LCR Honda 146. 8. Esponsorama Racing 143. 9. Aprilia Racing Team Gresini 135. 10. Petronas Yamaha SRT 96. 11. Tech3 KTM Factory Racing 76.

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