KTM: Hohe Erwartungen an Fabiano Sterlacchini
Fabiano Sterlacchini zwischen den RC16 von Oliveira und Gardner
KTM holte für die MotoGP-Saison 2022 nicht nur Francesco Guidotti als neuen Red Bull-KTM-Teammanager, bereits im vergangenen Sommer stieß der ehemalige Ducati-Techniker Fabiano Sterlacchini zu den Österreichern. Er wurde als neuer «Head of Technology MotoGP» installiert.
«Fabiano ist jetzt auf technischer Seite der klare Leader», erklärte KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer. «Das Orchester war aber schon vorhanden. Wir haben fantastische Jungs, die mit den fünf Siegen bewiesen haben, dass sie ein Sieger-Bike bauen können. Fabiano kommt also nicht, um uns zu zeigen, wie wir arbeiten müssen... Ich glaube aber, dass er ein Ingenieur mit Racing-Kompetenz ist. Das ist immer wichtig. Er ist damit aber nicht der einzige, wir haben recht viele Leute, die beide Seiten verstehen: Was ein Rennteam braucht, um auf der Rennstrecke zu performen, und was die Ingenieure und die gesamte Gruppe zu Hause tun müssen. Er wird das koordinieren und seine Erfahrung einbringen.»
Der erste Eindruck ist vielversprechend. Beirer: «Ich bin nach den sieben Monaten, die wir nun mit ihm zusammenarbeiten, wirklich beeindruckt von dem, was er beiträgt. Er ist ein guter Kerl und er wird ein guter Partner für das Rennteam sein. Zu Beginn wird er viel Zeit an der Rennstrecke und ihm Werk verbringen. Er ist seinerseits auch bereit, großen Einsatz hineinzustecken.»
Die Red Bull-KTM-Werksfahrer sind ebenfalls angetan. «Fabiano war eine ausgezeichnete Ergänzung für unsere Techniker-Gruppe», meinte Miguel Oliveira. «Ich glaube, er wird uns sehr helfen, aber wir brauchen noch ein bisschen Zeit, bis wir die Ergebnisse sehen. Jetzt versucht er hauptsächlich noch, sich mehr und mehr in das Projekt einzubringen, das Motorrad immer besser kennenzulernen und zu verstehen, was die Fahrer brauchen – und es mit der Zeit in Lösungen umzuwandeln. Wir haben schon viel mit ihm geredet, aber es braucht noch etwas mehr Zeit, bis wir die Ergebnisse sehen», bekräftigte der dreifache MotoGP-Sieger aus Portugal.
Sein Teamkollege Brad Binder bestätigte: «Fabiano ist ein großartiger Kerl, es ist wirklich schön, dass wir ihn im Team haben. Er ist eine sehr ruhige Person, er analysiert die Dinge wirklich und scheint in allem, was er macht, sehr gründlich zu sein. Er ist sehr gut darin exakt zu analysieren, wo wir Zeit verlieren und wo unsere Stärken liegen. So verfolgen wir keine Dinge, die uns vielleicht gar nicht schneller machen würden. Er legt den Fokus wirklich auf die richtigen Bereiche.»
«Ich glaube, am Ende der vergangenen Saison beobachtete er noch mehr und schaute sich an, wie alles lief», fuhr der Südafrikaner fort. «Auf Basis all der Dinge, die wir aus der Vorsaison gemeinsam gelernt haben, ist er von dieser Saison an wirklich involviert, er bringt neue Ideen ein und so weiter. Hinter den Kulissen passieren viele spannende Dinge. Ich freue mich wirklich darauf, diese Saison zu beginnen. Ich habe das Gefühl, dass wir einen großen Schritt gemacht haben», betonte Binder.
«Dass wir einen weiteren starken Kerl in der Gruppe haben, ist Teil eines großen Motivationsschubes, den wir gerade erleben», ergänzte Beirer mit Blick auf die sechste MotoGP-Saison des österreichischen Herstellers.
Der KTM-Motorsport-Direktor machte im Rahmen der MotoGP-Teampräsentation klar, dass Rennteam solle sich künftig an den GP-Wochenenden voll und ganz auf das Rennfahren konzentrieren und nicht etwa am Freitag noch testen. «Ich traue mich zu sagen, wir sind jetzt bereit, diese Aufteilung vorzunehmen. Ich möchte hier neben Fabiano auch Sebastian Risse erwähnen, unseren technischen Leader an der Rennstrecke – diese Jungs müssen im Hintergrund entscheiden, was wir an die Strecke bringen können, weil es die Fahrer nicht davon abhalten wird, ihre normale Performance abzurufen, und welche Diskussion zu Hause mit den Ingenieuren geführt werden muss, was verändert und verbessert werden muss, bevor es an die Rennstrecke kommt.»
«Wenn wir uns den gesamten Arbeitsaufwand anschauen, dann werden wir so weitermachen wie vorher, es geht einfach ein wenig darum, etwas Arbeit von hier nach dort zu verschieben, das Projekt zu restrukturieren und die richtigen Leute am richtigen Ort zu haben», fasste Beirer zusammen.