Stefan Bradl: «Alex Rins war in Texas herausragend»
Der spanische Castrol-Honda-LCR-Neuzugang Alex Rins (27) glänzte beim «Red Bull Grand Prix of The Americas» in Austin mit Platz 3 im Sprint Race und dem famosen Triumph im Rennen am Sonntag. Er sammelte damit 7 und 25 Punkte ein, hievte sich in der WM-Tabelle auf den erstaunlichen dritten Platz hinter Bezzecchi und Bagnaia und drang in die Ducati-Phalanx ein, die vor dem Texas-GP in der Fahrer-WM noch die ersten vier Plätze beschlagnahmt hatte.
«Ich habe Alex Rins auch nicht so hoch eingeschätzt, aber das Podium lag auch für Sonntag in Reichweite, das hat er gespürt», stellte Honda-MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Aber seine Bilanz auf dem COTA ist in allen drei Klassen wirklich super. Das ist für ihn eine richtig gute Strecke, auf der er mit seinem Fahrstil sehr gut zurechtkommt. Ich glaube, da ist es primär einmal wurscht, auf welchem Motorradl er sitzt. Fahrerisch hat Alex in Texas irgendetwas gefunden, was ihm einen Vorteil verschafft hat. Es war auf jeden Fall eine Spitzenleistung, denn Alex ist jetzt auch nicht auf dem allerletzten Stand, was die Technik betrifft, was man gerade hat. Aber er hat das weggesteckt.»
Stefan Bradl geht aber nicht davon aus, dass Honda jetzt regelmäßig wieder um Podestplätze und Siege kämpfen wird. «Ich glaube nicht, dass der Texas-Sieg von Alex Rins irgendeine Bedeutung für andere Rennstrecken hat. Ich glaube nach wie vor, dass er mit der Honda seine Schwierigkeiten haben wird. Aber was er in Austin gemacht hat, war herausragend», sagt Bradl mit spürbarer Bewunderung.
Der Triumph von Alex Rins in Texas war eine gewaltige Überraschung. Anderseits hat auch Márquez zwischen 2013 und 2021 mit der Honda RC213V auf dem Circuit of The Americas (COTA) sieben von acht Rennen gewonnen, nur 2019 stürzte er, 2020 fiel der WM-Lauf wegen Corona aus.
Erstaunlich: Alex Rins hat fünf seiner sechs MotoGP-Siege auf Linkskursen errungen, also auf Pisten, die gegen den Uhrzeigersinn gefahren werden. Zweimal in Austin, dazu auf Phillip Island, in Aragón und Valencia. Nur in Silverstone 2019 siegte er mit der Suzuki GSX-RR auf einem Rechtskurs.
«Ja, er fühlt sich offenbar auf Linkskursen und breiten Strecken besonders wohl», sagt Stefan Bradl. «Enge Strecken wie Jerez oder Sachsenring kommen ihm weniger entgegen, wobei auch Austin keinen so flüssigen Streckenverlauf hat. In Gegensatz zu Phillip Island, dort ist das Layout extrem flüssig.»
Erstaunlich: Rins hat auch fünf seiner acht zweiten MotoGP-Plätze auf Linkskursen errungen. Ausnahmen: Assen und Sepang 2018, dazu Jerez 2019. «Auch Marc fährt auf den Linkskursen viel besser. Das ist klar», ist Stefan Bradl bewusst.