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Jorge Lorenzo: Ist Marcs Liebe zu Honda erloschen?

Von Mario Furli
Ex-MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo kommentiert die Entwicklung der Honda und das Verhältnis zwischen den Japanern und seinem ehemaligen Teamkollegen Marc Márquez.

Jorge Lorenzo erlebte als Teamkollege von Marc Márquez 2019 eine Albtraum-Saison. Er schaffte auf der Honda RC213V keinen einzigen Podestplatz und verkündete nach einem von Verletzungen geprägten Jahr am Ende der Saison seinen Rücktritt.

Unter anderem in seiner Rolle als TV-Experte beobachtet Lorenzo das Geschehen in der WM aber weiterhin sehr genau. Nach seinem Besuch in Jerez äußerte er sich dann auch zur schwierigen Lage von Honda.

«Honda hat die meisten Titel gewonnen und verfügt wahrscheinlich über das größte Budget, aber nicht immer ist das stärkste Team auch das, das gewinnt. Alles muss perfekt sein und manchmal brauchst du auch ein bisschen Glück», schickte der fünffache Weltmeister im Interview mit motogp.com voraus.

«Mit Marc Márquez haben sie viele Titel gewonnen, mit seinem Talent, seiner Einstellung und seiner Fitness – er ist ein großartiger Fahrer. Auf der anderen Seite ist er ein sehr spezieller Fahrer, der am Motorrad auch sehr spezielle Eigenschaften braucht», schilderte Lorenzo. «Sie sind komplett seinem Weg gefolgt. Der Weg von Marc Márquez scheint aber nur für Marc Márquez zu funktionieren. Für die anderen Fahrer wird es schwierig, die Ergebnisse zu holen.»

«Ich glaube, vor zehn oder 15 Jahren war das Honda-Bike ein Standard für alle Fahrer, jetzt ist es spezieller – im Moment nur für Marc Márquez. Gelegentlich können auch andere gute Rennen zeigen, wie Pol Espargaró im vergangenen Jahr oder Alex Rins, der in Austin gewonnen hat. Im Moment ist es aber ein Motorrad, mit dem nur Marc Márquez eine Weltmeisterschaft gewinnen kann. Das ist schade, weil sie in vielerlei Hinsicht großes Potenzial hätten», bedauerte Lorenzo, der seine drei MotoGP-Titel jeweils auf Yamaha holte.

Dann ging der 36-jährige Mallorquiner sogar noch einen Schritt weiter: «Die Romanze zwischen Marc und Honda scheint nicht mehr dieselbe zu sein. Etwas hat sich verändert», hielt er fest. «Vielleicht, weil Marc es gewohnt war, fast jedes Jahr mit Honda zu gewinnen. Jetzt, nach drei Jahren ohne zu gewinnen ist diese Liebe zur Honda ein bisschen zu Ende gegangen. Mal sehen, ob sie das wieder herstellen können oder sie noch weiter auseinander gehen. Nur die Zeit und die Ergebnisse werden das zeigen.»

«Es sieht aber danach aus, als hätte Marc Honda ein Ultimatum gestellt – nicht nur privat, er spricht jetzt auch öffentlich darüber. Mit Sicherheit braucht er eine Reaktion von Honda und ein Motorrad, das vielleicht nicht das beste ist, aber zumindest nahe an der Ducati dran ist, das im Moment beste Bike im Feld.»

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