Formel 1: Mit Blaulicht auf der Autobahn

Gestresster Rins (10.): «Einsatz hat sich gelohnt»

Von Thomas Kuttruf
Überraschung: Alex Rins warf Fabio Quartararo aus dem Q2

Überraschung: Alex Rins warf Fabio Quartararo aus dem Q2

Während die eine Seite der Yamaha-Box über den starken Auftritt und Rang 10 von Alex Rins jubelte, ärgerte sich die andere Hälfte des Yamaha-MotoGP-Projekts über den elften Platz des höher gehandelten Quartararo.

Nach dem mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf sensationellen Ergebnis des Zeittrainings am Freitag – erstmals in diesem Jahr gelang dem Spanier der direkte Einzug ins wichtige Q2 – könnte man den Yamaha-Piloten als Australien-Spezialist bezeichnen. Denn 2022 hieß der Sieger bei einem der letzten Auftritte von Suzuki Alex Rins. Doch die #42 winkte ab. «Ganz ehrlich – mit dem was vor zwei Jahren hier passiert ist, hat das heute genau gar nichts mehr zu tun. Es ist eine andere Welt.»

Dafür stimmte Rins zu, dass Platz 10 eine positive Überraschung war: «Betracht man den Freitag isoliert, dann war es akzeptabel, aber wenn man es in Verbindung mit der Saison bringt, dann war der Tag auf jeden Fall positiv.»

Interessant zu beobachten war, dass der Werkspilot aus nicht nur am Ende des einstündigen Trainings in den Top-10 auftauchte. Immer wieder bewiesen beiden Piloten der M1 mit guten Rundenzeiten die offensichtliche Konkurrenzfähigkeit der Maschine auf dem schnellen Kurs. Beachtlich auch die Rückstande – lediglich 0,658 Sekunden trennten den schlaksigen Katalanen von der Bestzeit.

Ebenfalls bemerkenswert: Während über den Verlauf des Jahres in den meisten Fällen Teamkollege Fabio Quartararo deutlich fixer war, musste sich der Franzose, wenn auch nur um wenige Hundertstel, hinten anstellen. Für Yamaha bitter, denn damit war die vermeintlich aussichtsreichere M1 nicht direkt für das Q2 gesetzt.

Trotz des beachtlichen Resultats zeigte sich Rins am Ende des Freitags erschlagen: «Ich habe den Tag als sehr mühselig empfunden. Erst morgens diese Ungewissheit, das lange Warten und dann dazu eine sehr intensive Sitzung am Nachmittag.  Verwundert war ich auch etwas über die Strecke. Es gibt jede Menge Unebenheiten trotz neuem Asphalt. Vor allem in Kurve 3 ist es störend.»

Auch das Bike zeigte die bekannten Probleme: «Das wesentliche Grip-Problem, das wir von den anderen Strecken kennen, das macht es auch hier nicht leicht. In den schnellen Kurven fühlt sich das Bike sehr schwer an und es ist super anstrengend, präzise zu fahren. Wenn ich an 27 Runden denke, dann müssen wir uns noch etwas einfallen lassen.»

Bei aller Unruhe fiel das Fazit aber positiv aus: «Das Tempo war gleich von Beginn an gut und so habe ich mich extrem angestrengt, bei den Schnellsten zu bleiben. Es macht so einen großen Unterschied von weiter vorne zu starten. Alles ab der fünften Reihe macht es verdammt schwer. Und daher bin ich sehr glücklich, dieses Problem heute gemeistert zu haben.»

Den Sprint am Samstag nimmt Alex Rins somit von einem vielversprechenden 10. Starplatz in Angriff. Als 19. spielt der nach seinen zahlreichen Verletzungen weiter stark humpelnde Rins in der Weltmeisterschaft keine Rolle. In Hinblick auf die groben Umstrukturierungen bei Yamaha geht es nurmehr um einen versöhnlichen Saisonabschluss und die Weiterentwicklung der M1.

Ergebnisse MotoGP Zeittraining, Phillip Island (18. Oktober):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 1:27,770 min
2. Alex Márquez (E), Ducati +0,102 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Ducati +0,188
4. Jorge Martín (E) Ducati +0,197
5. Francesco Bagnaia (I) Ducati +0,243
6. Maverick Vinales (E) Aprilia +0,390
7. Brad Binder (ZA) KTM +0,495
8. Fabio Di Giannantonio (I) +0,542
9. Franco Morbidelli (I), Ducati +0,550
10. Alex Rins (E) Yamaha +0,658
11. Fabio Quartararo (F) Yamaha +0,673
12. Jack Miller (AUS) KTM +0,699
13. Pedro Acosta (E) KTM, +0,758
14. Johann Zarco (F) Honda +0,806
15. Augusto Fernandez (E) KTM, +0,858
16. Enea Bastianini (I) Ducati +0,989
17. Joan Mir (E), Honda +1,003
18. Aleix Espargaró (E) Aprilia +1,012
19. Luca Marini (I), Honda +1,050
20. Takaaki Nakagami (J) Honda +1,523
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia +2,099
22. Raúl Fernández (E) Aprilia +2,288

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