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Maverick Vinales (4.): Was «Top Gun» überraschte

Von Stephan Moosbrugger
Maverick Viñales

Maverick Viñales

Aprilia-Pilot Maverick Vinales wurde im MotoGP-Zeittraining auf dem Sepang International Circuit Vierter. Seine RS-GP am Limit zu bewegen, bereitete ihm Freude, jedoch hatte er mit einem alten Problem zu kämpfen.

Maverick Vinales (Aprilia) zeigte bei den Freitagstrainings in Malaysia eine starke Leistung. Im FP1 am Vormittag erzielte er hinter Ducati-Werkspilot Pecco Bagnaia die zweitschnellste Zeit. Beim Zeittraining am Nachmittag wurde er Vierter und schaffte damit locker den direkten Einzug ins Q2 am Samstag.

«Jeder Meter war am Limit, aber es war okay. Wenn ich das auf dem Bike so machen kann, ist es fantastisch. Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn du das auf einer Qualifikationsrunde erlebst», freute sich «Top Gun». «Hausaufgabe für Morgen ist es, den Rhythmus zu finden. Ich war nicht schnell und präzise genug, was meinen Rhythmus anbelangte. Es war sehr hart für mich, eine schnelle Runde nach der andern zu fahren. Ich fuhr eine gute Runde, in der nächsten hatte ich wieder einen Fehler, usw. Ich war nicht dazu in der Lage, fünf, sechs schnelle Runden nacheinander zu fahren – das müssen wir für morgen verbessern. Bei der Zeitenjagd versuchte ich das Maximum zu geben und das Bike ans Limit zu bringen. Heute schafften wir wieder den direkten Einzug ins Q2, was sehr wichtig ist. Morgen werde ich weitere Dinge versuchen. Ich denke, für die ersten beiden Startreihen muss man eine 1:57er-Zeit fahren – das ist das Ziel.»

War der Spanier überrascht, wie gut er mit den schnellen Ducati-Piloten mithalten konnte? «Ich war nicht überrascht, denn ich weiß, dass ich hier in Sepang sehr schnell sein kann», betonte Vinales. «Die Überraschung für mich war aber die Steigerung von einer 2:00,6 min auf eine 1:58,1 min. Wenn du neue Reifen hast und das Bike auf die Zeitenjagd abstimmst, kannst du deine Rundenzeit enorm steigern. Man muss sich hier rasch darauf einstellen, wenn man zum Beispiel 30 Meter später bremst – diese Umstellung war das Härteste heute.»

Vinales nahm sich für das MotoGP-Wochenende in Sepang vor, konstant schnell zu sein – genau damit hatte er am Freitag seine Probleme. «Wir hatten mit dem Grip am Hinterreifen zu kämpfen, speziell mit dem harten Reifen war es sehr schwierig heute», haderte er. «Mit dem Medium war es besser, aber wir können uns immer noch stark verbessern – vor allem bei der Elektronik. Am Kurvenausgang habe ich ein durchdrehendes Hinterrad, das ist schwer zu kontrollieren. Kompliziert macht es, dass bei uns nur der Medium-Hinterreifen gut funktioniert. Die Yamaha wiederum funktioniert gut mit dem harten Reifen, sie sind mit diesem sehr schnell. Wir werden das gesamte Wochenende den Medium-Reifen einsetzen, aber speziell im zweiten Teil des Hauptrennens wird es damit schwierig werden.»

Es sieht so aus, dass Vinales mit seiner RS-GP die meiste Zeit auf die GP24-Fahrer im letzten Sektor auf den beiden langen Geraden verliert. Wo konnte er Zeit gutmachen? «Ich denke, ich konnte in den schnellen Kurven – wie 5, 6, 7 und 8 –aufholen. Aber wir haben immer noch Probleme auf der Bremse», womit der 29-Jährige ein altes Problem ansprach, mit dem die Aprilia-Piloten schon die gesamte Saison zu kämpfen haben. «Wir verlieren in den Sektoren 1 und 4 auf der Bremse. Die Ducati-Fahrer sind in der Lage, das Bike gut abzubremsen und sehr gut zu beschleunigen. In diesem Bereich haben wir zu kämpfen, das ist ein großer Unterschied.»

Ergebnisse MotoGP Sepang, Zeittraining (1. November):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1:57,679 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +0,050 sec
3. Enea Bastianini (I) Ducati, +0,198
4. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,462
5. Alex Márquez (E), Ducati, +0,617
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,624
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,631
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,657
9. Jack Miller (AUS) KTM, +0,681
10. Marc Márquez (E), Ducati, +0,683
11. Pedro Acosta (E), KTM, +0,759
12. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,781
13. Johann Zarco (F), Honda, +0,946
14. Brad Binder (ZA), KTM, +0,970
15. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1,321
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,428
17. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +1,509
18. Luca Marini (I), Honda, +1,696
19. Augusto Fernandez (E), KTM, +1,723
20. Joan Mir (E), Honda, +1,856
21. Andrea Iannone (I), Ducati, +1,939
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,429

Ergebnisse MotoGP Sepang, FP1 (1. November):

1. Francesco Bagnaia (I) Ducati, 1:58,795 min
2. Maverick Vinales (E) Aprilia, +0,743 sec
3. Marco Bezzecchi (I) Ducati, +1,053
4. Jack Miller (AUS) KTM, +1,452
5. Pedro Acosta (E) GASGAS, +1,560
6. Jorge Martín (E) Ducati, +1,647
7. Alex Marquez (E) Gresini Ducati, +1,696
8. Fabio Quartararo (F) Yamaha, +1,789
9. Andrea Iannone (I) Ducati, +1,856
10. Augusto Fernandez (E) GASGAS, +1,915
11. Takaaki Nakagami (J) Honda, +1,923
12. Marc Marquez (E) Ducati, 1,974
13. Franco Morbidelli (I), Ducati +1,994
14. Enea Bastianini (I) Ducati +2,021
15. Brad Binder (ZA) KTM, +2,078
16. Alex Rins (E) Yamaha, +2,163
17. Johann Zarco (F) Honda, +2,412
18. Lorenzo Savadori (I) Aprilia, +2,553
19. Joan Mir (E) Honda, +2,719
20. Luca Marini (I) Honda, +3,054
21. Raúl Fernandez (E) Aprilia, +3,058
22. Aleix Espargaro (E) Aprilia +3,631

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