MotoGP: «Marc spielt mit uns», sagt Bagnaia

Manager Albert Valera: «Jorge kann es schaffen!»

Von Bernhard M. Höhne
Erfolgreiches Trio: Jorge Martin, Albert Valera, Pedro Acosta

Erfolgreiches Trio: Jorge Martin, Albert Valera, Pedro Acosta

Aprilia-Neuzugang Jorge Martin wurden von Ducati-Rennsportchef Gigi Dall’Igna überzogene Gehaltsforderungen nachgesagt. MotoGP-Mastermind Dall’Igna und Martin-Manager Valera schaffen Klarheit.

«Das wirtschaftliche Problem war nicht Jorge Martin! Es ging darum, drei Fahrer zu halten.» Mit diesen Worten tritt Gigi Dall’Igna Aussagen entgegen, die ihm im Rahmen eines Interviews nachgesagt werden. Diesen zufolge sei die Entscheidung, Marc Marquez Jorge Martin vorzuziehen, auch eine wirtschaftliche gewesen. Ducati habe sich Martin schlicht nicht leisten können.

Diese Aussage stützte jüngst auch Albert Valera, Manager von Jorge Martin: «Ich glaube, dass Dall’Ignas Worte falsch interpretiert wurden oder er die Frage nicht verstanden hat. Zu keiner Zeit ging es bei Ducatis Entscheidung (den zweiten Sitz im Ducati-Werksteam an Marc Marquez zu vergeben) um Geld. Dall’Igna weiß das, Ducati-Sportdirektor Mauro Grassilli weiß das und jeder Weitere in Borgo Panigale weiß das auch.»

Dass die Wahl für die zweite Werks-Desmosedici GP25 schließlich auf den sechsfachen Weltmeister statt auf Jorge Martin fiel, habe der Madrilene ausgeblendet, so Valera: «Jorge war nicht wütend, sondern ruhig. Das hat es ihm erst erlaubt, den Rest der Saison so anzugehen, wie er es getan hat.» Letztlich gewann der Spanier bekanntlich die Weltmeisterschaft und bringt so die prestigeträchtige Startnummer 1 mit nach Noale.

Grund für Martins Gelassenheit sei auch gewesen, dass er auch direkt nach der Absage seitens Ducati seine Zukunft habe sichern können. Ziel sei immer ein Motorrad mit Werksunterstützung gewesen: «Teil eines Werksteams wie Aprilia zu sein, ist das, was Jorge gesucht hat. Er fühlt sich als Teil eines großen Projekts. Es ist ein wahr gewordener Traum.»

Für den 26-Jährigen habe auch die familiäre Atmosphäre, die dem Team aus Noale nachgesagt wird, eine wichtige Rolle gespielt: « Er wusste von seinen früheren Teams, wie entscheidend der menschliche Faktor ist. Er kannte das Potenzial von Aprilia durch Aleix Espargaro und wird hier den emotionalen Faktor haben, den er braucht, um das letzte bisschen Leistung aus sich herauszukitzeln.» Allzu forsche Ansagen vermeidet Valera jedoch: «Jorge hat das Motorrad bis jetzt nur bei den Testfahrten in Barcelona ausprobieren können. Es wäre riskant, sich Ziele für die ersten Rennen zu setzen.»

Riskant auch deswegen, weil Aprilia selbst eine Zäsur durchmacht. Die Mannschaft stagnierte im Verlauf der letzten Saison. In der Folge wurden drei der vier Werks- und Satellitenfahrer über den Winter ausgetauscht und auch der technische Direktor Romano Albesiano, der entscheidend am Aufbau der Werksmannschaft beteiligt war, hat Noale verlassen.

Er hat unterdessen bei Honda angeheuert und wurde durch Fabiano Sterlacchini ersetzt, der zuletzt bei KTM tätig war. Möglich, dass der Umbruch Zeit braucht.

Doch mittelfristig ist das Ziel klar. «Wir wollen natürlich gewinnen und wir werden kämpfen, damit das passiert. Alles ist möglich. Und wenn es einer schaffen kann, dann Jorge!», so die klare Ansage von Erfolgsmanager Albert Valera.

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