VR46-Frontmann «Diggia»: Mehr Druck, mehr Erfolg!
In vielerlei Hinsicht bedeutete die offizielle Teamvorstellung seiner Mannschaft für den Ducati-Pilot einen außergewöhnlichen Meilenstein. Nicht nur dass Fabio Di Giannantonio Fitnessraum und Physiotherapie vorerst hinter sich lassen konnte, es schien, als realisiere «Diggia» erst jetzt in vollem Umfang seine neue Rolle bei VR46 Racing.
Die Geschichte des neuen Frontmanns der Rossi-Mannschaft ist durchaus bemerkenswert. Noch vor 18 Monaten hing die Karriere des Römers an einem dünnen Seil. Erst durch einen massiven Leistungssprung schaffte es der damalige Gresini-Pilot, sich auf den Radarschirm bei VR46 zu bringen.
Trotz starker Auftritte Ende 2023 hatte Di Giannantonio seinen Posten bei Gresini für Marc Marquez räumen müssen. Erst spät schlug VR46 zu und rettete damit die Laufbahn des Italieners. Di Giannantonio übernahm die Ducati von Luca Marini, der zu Honda gewechselt war. Der Neuzugang rechtfertigte das Vertrauen und fuhr den neuen Teamkollegen Marco Bezzecchi sportlich an die klar Wand – und sich selbst in die Wahrnehmung von Ducati Corse.
Kurz vor seinem harten Crash am Red Bull Ring mit langwierigen Folgen hatte Di Giannantonio einen Zweijahresvertrag mit Siegel von Ducati Corse unterschrieben. Bologna lenkt damit die volle Werksunterstützung und eine GP25 nach Tavullia. Ein Durchbruch für Fahrer und Team wie «Diggia» in Jakarta bestätigte: «Die Möglichkeit, 2025 die volle Unterstützung des Werkes in Bologna zu erhalten, das ist für mich persönlich, aber auch für das Team schon ein großer Erfolg.»
Der 26-Jährige aus Rom weiter: «Die Situation ist ein großes Privileg. Damit ist aber auch größerer Druck verbunden. Doch erst dieser Druck macht die Möglichkeiten klar etwas sehr Großes zu vollbringen, und ist auch der Schlüssel für mehr Erfolg. Ein großartiges Gefühl.»
Als wichtigen Motivationsfaktor sieht der Werksfahrer im VR46-Dress den Rückhalt seines Teams gegenüber den Partnern, insbesondere Pertamina. Der Hauptsponsor bringt das Team mit einer faszinierenden Fankultur in Berührung. «In diesem Teil der Welt sind die Menschen so leidenschaftlich für unseren Sport. Es ist dabei viel mehr, als dass wir als Piloten dort nur bekannt sind. Die Menschen identifizieren sich zu 100 Prozent mit dem Team und wollen, wie wir auch, alles geben, um Teil der MotoGP zu sein», unterstrich der Pilot.
Ebenfalls ein Thema in Jakarta war der gesundheitliche Zustand des Piloten mit der Startnummer 49. Angesprochen auf seinen Fitnessstand sagte Di Giannantonio: «Was die Schulter betrifft, so erhole ich mich recht gut von der Operation, die sehr hart war. Ich denke, ich bin bei 85 Prozent, aber im Winter haben wir viel gearbeitet, und ich denke, ich sollte beim ersten Rennen der Saison bei 100 Prozent ankommen. Was ich sagen kann: Wir haben sehr früh alles andere der Saison 2025 untergeordnet – und ich werde dafür kämpfen, die volle Leistung zu bringen.»
Fabio Di Giannantonio nutzte die Vorstellung vor den Fans in Indonesien auch für einen Seitenblick auf den neuen Teamkollegen. Der offizielle Ducati-Pilot, ist sich des Potenzials Morbidellis bewusst: «Ich kann es kaum erwarten, mit ihm zu arbeiten. Ich denke, ich kann viel von ihm lernen. Er ist ein Fahrer, der viele Rennen gewonnen hat – er war Weltmeister und Vizeweltmeister in der MotoGP», so «Diggia» in Jakarta.
Trotz der hervorragenden Visitenkarte Morbidellis und der noch nicht perfekt wiederhergestellten Schulter Di Giannantonios – nach der Saison 2024 und bestückt mit einer GP25 spricht vieles für den jüngeren der beiden Römer. So sieht es auch die interessierte MotoGP-Community. Bei einer während der Teamvorstellung auf der MotoGP-Plattform durchgeführten Meinungsumfrage zur Favoritenrolle bei VR46 Racing stimmten über 70 Prozent für «Diggia».