Ducati: Große Show in den italienischen Bergen
Das Ducati-Lenovo-Team präsentierte am 20. und 21. Januar in Madonna di Campiglio die Fahrer und das Bike für die MotoGP-Saison 2025. Zu dem Event im italienischen Wintersportort waren Sponsoren und Journalisten aus der ganzen Welt eingeladen.
Das umfangreiche Programm startete am Montag mit der offiziellen Teamvorstellung in der PalaCampiglio, einem Kino mitten im Ort. Emotional in Szene gesetzt traten die einzelnen Protagonisten wie Ducati-CEO Claudio Domenicali, Ducati-Corse-Chef Gigi Dall’Igna oder Testfahrer Michele Pirro vor das Mikrofon, bis die Show zu ihrem Höhepunkt kam: Mit dunklen Lichteffekten und pompösen Klängen enthüllten Pecco Bagnaia und Neuzugang Marc Marquez ihre Desmosedici, mit denen sie 2025 um den Titel kämpfen werden.
Nach dem Fotomarathon, bei dem sich alle Sponsoren mit den beiden Fahrern ablichten lassen durften, stellten sich die beiden gemeinsam mit Teammanager Davide Tardozzi geduldig den Fragen der Journalisten. Nach rund einer Stunde war die Fragerunde vorbei und die Finger der schreibenden Zunft flitzten über die Tastaturen ihrer Laptops.
Am Abend wurde zum Dinner auf den Bergen geladen. Mit der Gondelbahn ging es bei Dunkelheit in schwindlige Höhen zum Chalet Spinale. Oben angelangt, durften wir rund 100 Meter über den roten Teppich zum Eingang des Restaurants schreiten. Dort war eine neue Ducati Panigale V4S elegant zur Schau gestellt – der italienische Hersteller nutzte jede Gelegenheit, um seine Produkte zu präsentieren. Beim Abendessen war Zeit für einen geselligen Austausch unter Journalisten-Kollegen und für ein Schwätzchen mit den Ducati-Bossen in gemütlicher Atmosphäre. Bagnaia und Marquez haben auch ihre Partnerinnen mitgebracht. Die Belegschaft des Restaurants ließ es sich zum Schluss nicht nehmen, sich mit ihrem MotoGP-Helden Bagnaia ablichten zu lassen – es lebe die stolze italienische Motorsport-Seele.
Der nächste Tag startete früh. Wer den Vorabend an der Hotelbar nicht zu lange ausklingen ließ, fand sich um 6.30 Uhr an der Talstation der Pradalago-Gondelbahn wieder. Erstaunlich viele schafften es, den Wecker richtig zu stellen, gemeinsam ging es mit Ski und Snowboard auf 2100 Meter Höhe zum Bergrestaurant, wo bereits ein umfangreiches Frühstücksbuffet wartete.
Nach dem üppigen Imbiss ging es bei Sonnenaufgang auf die Skipiste. Pecco Bagnaia, Marc Marquez, die Ducati-Bosse und alle anderen nutzten die freien Pisten, um ihre Schwünge in den frisch gewalzten Schnee zu ziehen. Bagnaia fährt schon lange Ski, er würde gerne mehr in den verschneiten Bergen unterwegs sein, wenn es die Zeit nur zulassen würde, verriet er in der Gondel. An seinem Fahrstil und am Tempo konnte man sehen, dass er sich mit schnellem Kurvenfahren bestens auskennt – das funktioniert bei ihm auch auf Skiern gut, nicht nur auf dem MotoGP-Bike.
MM93 hatte in seinem Leben bislang nur eine Handvoll Skitage. Trotzdem machte er eine gute Figur und der Speed auf zwei Brettern machte ihm sichtlich Spaß – waghalsig stürmte er sich die steilen Pisten in Madonna di Campiglio hinunter, oft in der Abfahrtshocke.
Nach ein paar Talabfahrten stand das traditionelle Spaß-Skirennen auf dem Programm. Bagnaia, Marquez und die anderen Teilnehmer hatten ihre Freude daran – ambitioniert ging es durch die Riesentorlauf-Tore. Obwohl der Spaß im Vordergrund stand, schielte dann doch jeder auf die Zeitenliste. Am Ende hat dann doch wieder ein Österreicher gewonnen – wie so oft beim Skifahren.
Nach dem kräfteraubenden Rennen ging es mit dem Schneemobil zum Picknick auf eine abgelegene Skihütte. Die Sonne strahlte und bei der Ankunft wurde man von den beiden knallroten Desmosedici der #63 und #93 erwartet. Nach dem Mittagessen wurden die beiden Fahrer zum Interview geladen. Auch der Hund des ehemaligen italienischen Skistars Giorgio Rocca, der an diesem Tag den Bergführer machte, hatte Lust auf die lockere Gesprächsrunde – er lief immer wieder mal durch die Szenerie, sehr zur Unterhaltung der anwesenden Journalisten.
Der Abschluss der pompösen Ducati-Lenovo-Teampräsentation erfolgte am Abend. Wieder war der Schauplatz eine Skihütte – dieses Mal erfolgte die Anfahrt nicht mit der Gondelbahn oder dem Schneemobil, sondern mit der Pistenraupe. Auf der Hütte verabschiedeten sich Gigi Dall’Igna und Mauro Grassilli – sie kamen zu jedem Tisch und wünschten allen eine aufregende MotoGP-Saison 2025.
Was das Ducati-Werksteam in den italienischen Bergen jedes Jahr aufführt, sucht seinesgleichen. Kein anderes Team betreibt einen so großen Aufwand, um sich, Sponsoren und Medien auf die anstehende MotoGP-Saison einzustimmen. Es war auch dieses Mal eine zweitätige Ducati-Party in Rot. Und die Journalisten? Diese fuhren mit vielen Geschichten im Gepäck nach Hause – genügend, um die Zeit bis zum ersten Rennen Anfang März in Buriram zu überbrücken.