Formel 1: Für Ferrari-Teamchef der Anfang vom Ende

Davide Tardozzi über Aldeguer: «Er wird überraschen»

Von Stephan Moosbrugger
MotoGP-Rookie Fermin Aldeguer hinterließ beim Shakedown-Test in Sepang einen guten Eindruck. Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi traut ihm viel zu. In der ersten Saisonhälfte 2025 soll er ohne Druck lernen können.

Mit 19 Jahren ist Fermin Aldeguer der jüngste Fahrer in der MotoGP-Startaufstellung 2025. Am letzten Tag des Shakedown-Tests auf dem Sepang International Circuit erzielte der Rookie mit 1:58,421 min die sechstschnellste Zeit. Er konnte sich während des Wochenendes kontinuierlich steigern und mit seinem Crew-Chief Frankie Carchedi, der letztes Jahr im Gresini-Ducati-Team mit Marc Marquez zusammengearbeitet hatte, intensiv an der Abstimmung seiner GP24 arbeiten.

Ab kommendem Mittwoch wird der Spanier erneut im Sattel seiner hellblauen Desmosedici sitzen. Dann werden beim offiziellen MotoGP-Test alle Stammfahrer in Sepang ihre Runden drehen und Aldeguer wird sich mit den anderen Ducati-Piloten messen können – vor allem mit seinem Teamkollegen Alex Marquez. Während der jüngere Bruder von Marc in diesem Jahr bei Gresini die Führungsrolle inne hat, wird man dem ehemaligen Moto2-Fahrer Aldeguer Zeit lassen, um sich an die Ducati und die für ihn neue Klasse zu gewöhnen. «In der ersten Saisonhälfte soll er lernen und wir erwarten von ihm keine bestimmten Resultate. Die Ergebnisse kommen dann mit seinen Fortschritten – wenn er das Bike besser kennt und er weiß, wie er dieses fahren muss», versicherte Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi. «Mit unseren Ingenieuren und dem Gresini-Team werden wir ihm dabei helfen, um in der MotoGP zurecht zu kommen.»

Wird es auch die Aufgabe des Rookies sein, Entwicklungsarbeit zu leisten? «Nein, das ist nicht sein Job», winkte Tardozzi ab. «Fermin muss sich auf das Lernen konzentrieren. Wir helfen ihm dabei sich weiterzuentwickeln – in dieser Phase ist es nicht seine Aufgabe, das Bike zu verbessern. Wir werden ihm zuhören und ihm geben, was er benötigt. Er soll Rennen fahren, aber wir möchten ihm keine bestimmten Ziele setzen. In der zweiten Saisonhälfte werden wir dann weitersehen. Aber ich denke, dass er überraschen wird.»

Aldeguer unterzeichnete bereits zu Beginn der Saison 2024 einen Zweijahresvertrag bei Ducati. Überzeugt hat er die Entscheidungsträger in Borgo Panigale mit seinem sensationellen Schlussspurt in der Saison 2023, als er sich vier Moto2-Siege in Folge holte. 2024 wollte der Spanier in der mittleren Kategorie Weltmeister werden, um mit viel Selbstvertrauen in die MotoGP aufzusteigen – wie es Pedro Acosta und viele andere Talente vor ihm taten. Doch es kam anders: Sein letztes Jahr in der Moto2-WM verlief durchwachsen – er holte drei Saisonsiege und belegte in der Gesamtwertung nur Rang 5. In Thailand brach er sich zudem bei einem Sturz die Hand, worauf er das Rennen in Sepang aussetzen musste. Beim Saisonfinale in Barcelona war der Spanier wieder am Start und wurde Neunter. Auch seine MotoGP-Premiere auf der Ducati beim anschließenden Test konnte er absolvieren – bereits dort hinterließ er einen vielversprechenden Eindruck, der sich nun in Malaysia bestätigte. «Wir glauben sehr an Fermin und wir denken, dass er in zwei Jahren ein Top-Fahrer sein kann», ist Tardozzi zuversichtlich.

Ergebnisse MotoGP-Shakedown-Test Sepang (2. Februar):

1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 1:57,794 min
2. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,309 sec
3. Aleix Espargaro (E), Honda, +0,312
4. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,414
5. Pol Espargaro (E), KTM, +0,497
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,627
7. Alex Rins (E), Yamaha, +0,695
8. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,732
9. Dani Pedrosa (E), KTM, +1,286
10. Michele Pirro (I), Ducati, 1,714
11. Lorenzo Savadori, (I), Aprilia, +2,049
12. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +2,312
13. Somkiat Chantra (THA), Honda, +2,756

Ergebnisse MotoGP-Shakedown-Test Sepang (1. Februar):

1. Alex Rins (E), Yamaha, 1:58,745 min
2. Pol Espargaro (E), KTM, +0,003 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,067
4. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,169
5. Fermín Aldeguer (E), Ducati, +0,185
6. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,407
7. Dani Pedrosa (E), KTM, +0,521
8. Aleix Espargaro (E), Honda, +0,969
9. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,035
10. Taka Nakagami (J), Honda, +1,134
11. Michele Pirro (I), Ducati, 1.423
12. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +1,606
13. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,176
14. Somkiat Chantra (THA), Honda, +2,283
15. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +3,102

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Die Formel 1 boomt, aber es gibt Ärger im Paradies

Von Mathias Brunner
​Die Formel 1, Königsklasse des Automobilsports, boomt, auch dank nachrückender Fans der Generation Netflix. Aber es zeigen sich erste Wolken am Horizont und dies aus ganz unterschiedlichen Gründen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa. 25.01., 16:10, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Sa. 25.01., 17:10, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Sa. 25.01., 18:00, Das Erste
    Sportschau
  • Sa. 25.01., 18:05, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Sa. 25.01., 19:05, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Sa. 25.01., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Sa. 25.01., 20:55, Motorvision TV
    Rallye: Belgische Meisterschaft
  • Sa. 25.01., 21:05, ORF 3
    Skilegenden
  • Sa. 25.01., 21:25, Motorvision TV
    Rallycross: Belgische Meisterschaft
  • Sa. 25.01., 21:50, Motorvision TV
    Tour European Rally
» zum TV-Programm
6.82 28011945 C0202212014 | 5