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Aki Ajo nach Shakedown: «Service für alle KTM-Fahrer»

Von Thomas Kuttruf
Die KTM-Tester Dani Pedrosa und Pol Espargaro spulten beim MotoGP-Shakedown ein Mammutprogramm ab – und waren schnell. Entsprechend zuversichtlich ist Aki Ajo nach dem ersten Teil der gemeinsamen Kraftanstrengung.

Wenige Tage vor dem Start der Aktivitäten auf der GP-Piste von Sepang hatte KTM das MotoGP-Projekt offiziell in die Umlaufbahn 2025 geschickt. Per Stream wurden die Farben zur neuen Saison effektiv und ohne Glitzer veröffentlicht. Zu verstecken gab es damit nichts mehr. An allen drei Tagen des Shakedown-Tests kreisten die RC16 im aktualisierten Design des größten Partners Red Bull.

Operativ durchgeführt wurde der Test vom offiziellen Einsatzteam und damit jener Einheit, die bei den 22 Events für Brad Binder und Pedro Acosta zuständig sein wird. Die reguläre Technik-Mannschaft des Testteams um Dani Pedrosa und Pol Espargaro war nicht nach Malaysia gereist. Zur Unterstützung der beiden Test-Asse aus Spanien waren von Beginn an zwei erfahrene Tech3-Techniker in Sepang.

Die vergleichsweise schlanke Struktur hatte den Shakedown eröffnet. Punkt 10 Uhr an Tag 1 war Pol Espargaro der erste Pilot auf der Strecke. Nur kurze Zeit später folgte Landsmann Dani Pedrosa. Der inzwischen 39-Jährige begeisterte. Wie kein anderer Akteur fand das Leichtgewicht in einen Rhythmus und unterbot als erster Fahrer die Marke von 2:00 min. An allen drei Tagen waren beide Piloten – mit Ausnahme der normalen Pausen – fast permanent auf der Piste. Am Abend von Tag 1 wurde dann Pol Espargaro an oberster Position auf dem Zeitmonitor geführt.

Mit Tag 2 änderte sich das Bild an der Spitze. Mit Alex Rins und Fabio Quartararo hatte jeweils ein Yamaha-Pilot die psychologisch wichtige Führungsposition übernommen. Wichtiger als Rang 5 nach Tag 3: Mit der 1:58,2 min von Pol Espargaro im Endspurt des Shakedowns hatte die Testmannschaft Qualifying-Tempo aufgenommen.

Auf den Bildschirmen war zu erkennen, dass die beiden KTM-Tester wie erwartet mit mehreren RC16 unterwegs waren. Nach dem Shakedown erklärte der neue Teammanager Aki Ajo im Vieraugengesprächen mit SPEEDWEEK.com, dass die angezeigten ID-Nummern der RC16-Renner aber keinen Aufschluss über die tatsächlich eingesetzten Maschinen lieferten. Ajo: «Bei jeder Ausfahrt wird ein Transponder benötigt und wir haben diese nach unseren Stammpiloten mit PA1,PA2, BB1 und BB2 definiert. Das heißt aber nicht, dass die Transponder immer auf den gleichen Bikes montiert sind.»

Der Finne weiter: «Es gab keine klare Zuteilung der Bikes für unsere Tester. Es gibt eine lange Liste von Spezifikationen, die durchgearbeitet wurde. Jeder Tester hat dazu sein eigenes Setting. Wenn etwa Dani mit «PA2» unterwegs war, dann war das mit seinem eigenen Setting und einer Variante des Testprogramms. So eine Ausfahrt hat nichts zu tun mit der Abstimmung der Stammfahrer – alle haben eine eigene Basis.»

Verstehen lässt sich der Testablauf und die Technik-Variante also nicht aus der Ferne, sondern nur mit einem KTM-Datenblatt vor Augen. Aki Ajo weiter: «Die letzte Rundenzeit, die Pol am Abend von Tag 3 geschafft hat, fand er auf einem Bike, mit dem Pol am Vormittag unterwegs war. In Summe haben unsere Tester auch mehr als vier RC16 eingesetzt. Jeder Stammfahrer hat zwei Bikes und wir sehen den Test als Service für alle. Wir machen da keine Unterschiede und es gibt insgesamt noch fünf Testtage.»

Angesprochen auf die Erkenntnisse nach drei Tagen Shakedown resümierte der erfahrene Finne: «Ich kann sagen, es war ein guter Test bis hierhin. Jetzt geht es aber darum, mit unseren anderen vier Fahrern da weiterzumachen.»

Bei keinem anderen MotoGP-Projekt wird der interne Schulterschluss deutlicher als bei KTM. Der bisherige Auftritt der Mannschaft aus Österreich zeugt von einer eingeschworenen Truppe mit den kürzesten Dienstwegen, die sich auf nichts anderes als den Weg an die Spitze konzentriert. Ab Mittwoch setzt das gleiche Team des Shakedowns mit aufgestocktem Tech3-Personal den Einsatz mit seinen Elite-Piloten fort.

Ergebnisse MotoGP-Shakedown-Test Sepang (2. Februar):

1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 1:57,794 min
2. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,309 sec
3. Aleix Espargaro (E), Honda, +0,312
4. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,414
5. Pol Espargaro (E), KTM, +0,497
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,627
7. Alex Rins (E), Yamaha, +0,695
8. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,732
9. Dani Pedrosa (E), KTM, +1,286
10. Michele Pirro (I), Ducati, 1,714
11. Lorenzo Savadori, (I), Aprilia, +2,049
12. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +2,312
13. Somkiat Chantra (THA), Honda, +2,756

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