Marc Márquez: «Jedes Jahr gibt es neue Bodenwellen»
Zwei Zehntelsekunden hinter Weltmeister Jorge Lorenzo, am Ende nach dem ersten Tag in Silverstone. Aber Marc Márquez wirkt beim Gespräch mit der kleinen Schar Journalisten in der HRC-Hospitality keineswegs berunruhigt.
Ganz im Gegenteil. Er wirkt recht zufrieden, denn letztes Jahr erlebte er hier ein schwieriges Rennen. Deshalb kam der WM-Leader mit Sorgenfalten nach England.
«Ich habe mich gefragt, ob es mir in der MotoGP so ergehen wird wie 2012 in der Moto2. Oder würde es anders sein? Letztes Jahr, ich weiss nicht warum, hatte ich hier riesige Schwierigkeiten. Chattering von der übelsten Sorte. Und null Grip. Mit der 125er 2010 war das ganz anders. 2011 in der ersten Moto2-Saison auch. Aber 2012 war schrecklich. Deshalb habe ich mich gefragt: Was erwartet mich in diesem Jahr in Silverstone?»
Aber die Rundenzeiten zeigten schon im ersten freien Training, dass Marc Márquez in England kein Desaster erwartet. «Vom ersten Moment an ist alles okay gewesen. MotoGP ist ganz anders, so viel Power, du kannst alle möglichen verschiedenen Linien fahren und trotzdem fast identische Zeiten erreichen. Mit der Moto2 hat mir das nicht behagt. Mit der 1000-ccm-Honda wirkt Silverstone wie eine ganz andere Piste. Natürlich müssen wir noch ein bisschen Feintuning machen, damit das Motorrad die Bodenwellen besser schluckt. Aber es sieht gut aus.»
«Die Bodenwellen sind ein Ärgernis hier. Jedes Jahr tauchen auf der Ideallinie neue auf», ist dem WM-Leader aufgefallen.
«Es heisst, Silverstone sei eine Yamaha-Strecke», gibt Márquez zu bedenken. «Aber der Unterschied beträgt momentan nur 0,2 Sekunden. Das ist ermutigend. Jorge macht mir jedenfalls hier mehr Kopfzerbrechen als Dani, obwohl man Dani nie so genau einschätzen kann. Auch in Brünn schien er Mühe zu haben. Aber wenn es drauf ankommt, steigert er sich immer.»
«Wir haben heute mit unserem Basis-Set-up begonnen, da war auch noch ein Teil des Renn-Set-ups von Brünn dabei. Was die Elektronik betrifft, schauen wir uns immer die Einstellungen vom Vorjahr an, von Stoner und Dani. Keine der beiden Konfigurationen ist wirklich gut für mich, ich wähle meistens eine Zwischenlösung. Am Wochenende ist dann Dani mein bester Vergleichspunkt.»