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LCR-Chef Lucio Cecchinello: Was er von Bradl erwartet

Von Günther Wiesinger
LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello machte sich keine Mühe, seine Freude über den dritten Startplatz von Stefan Bradl in Texas zu verbergen.

Beim «Red Bull Grand Prix of the Americas» stehen drei Red-Bull-Athleten in der ersten Startreihe: Márquez, Pedrosa und Bradl.

LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello strahlte zufrieden.
Denn so etwas wird bei HRC gerne gesehen: Bradl hat alle fünf schnellen Yamaha-Fahrer besiegt.

Stolz zeigte mir der siebenfache 125-ccm-GP-Sieger in der LCR-Box ein Bild auf seinen iPhone: Die LCR-Honda mit der Nr. 6 neben den beiden Repsol-Honda im Parc Fermé. «Das ist das, weshalb wir Rennen fahren», stellte Lucio Cecchinello fest.

Lucio, beim 36. MotoGP-Rennen fährt Stefan Bradl heute zum dritten Mal aus der ersten Reihe los. Er sagt, er fährt gerne in Amerika. Was erwartest du vom Rennen?

Wir sind sehr gespannt, stolz und happy. Aber wir müssen mit den Füssen auf dem Boden bleiben. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass hinter uns so viele und so erfahrene Piloten lauern. Besonders Jorge, besonders Valentino... Es wird ein hartes Rennen.
Es ist schwierig, eine Prognose abzugeben. Aus unserer Sicht und aus der Sicht von Stefan werden wir alles tun, um uns bestmöglich vorbereiten. Und wir werden bis zum letzten Meter kämpfen.

Als Stefan in Katar in Runde 9 in Führung liegend stürzte, hat er gesagt: Siebte Plätze nützen mir in diesem Jahr nichts mehr. Ich muss um Podestplätze fighten. «Ich pfeif auf die Punkte», meinte er.

Ich teile diese Einstellung von Stefan zu 100 Prozent. Denn wir sind in einer Position, wo wir die Spitzenplätze ins Auge fassen müssen. Wir haben alle Werkzeuge, die wir brauchen, um ganz nach vorne zu kommen. Es gibt keinen Grund, warum wir nicht an die Spitze vorstossen sollten.

Die Diskussionen um die weichen Reifen sind ein bisschen leiser geworden. In den Rennen spielen die Open-Fahrer keine so grosse Rolle?

Ja, das habe ich erwartet... Ich sagte, lass uns zwei oder drei Rennen abwarten. Ich wusste, dass uns der Benzinverbrauch mit Ausnahme von Katar und einem weiteren Rennen, ich glaube, es ist Barcelona, keine grossen Sorgen machen wird. Aber die Spritprobleme sind selbst dort nicht wirklich der Rede wert. Die Werksmaschinen kommen mit den 20 Litern gut über die Runden, besonders bei Honda.
Deshalb glaube ich, dass in den Rennen nicht viele Open-Class-Fahrer vorne auftauchen werden. Die extra-weichen Hinterreifen nützen ihnen in den Rennen nichts...

Aber wenn es in den freien Trainings mal nicht perfekt läuft, kann ein Fahrer wie Stefan rasch aus den Top-Ten rausfallen und dann ins Q1 gezwungen werden. Hier in Texas stand gestern sogar Rossi auf der Kippe, Bautista hat es erwischt.

Ja, richtig. Das stimmt. Absolut richtig.
Dadurch entsteht ein Durcheinander, weil die Kräfteverhältnisse durcheinander gerüttelt werden. Am Freitag habe ich in den italienischen Nachrichten nur Lob über Ducati gehört, von einem klaren Aufwärtstrend war die Rede. Ducati, Ducati, Ducati... Es ist nur von Ducati und ihren Verbesserungen gesprochen worden. Aber  die Realität sieht anders aus.

Stefan war letztes Jahr hier Fünfter. Diesmal hast du für das Rennen höhere Erwartungen?

Ja, auf jeden Fall. Stefan mag diese Piste, er war hier schon 2013 schnell, er hat Valentino Rossi besiegt. Er hat schon im Vorjahr hier gute Arbeit geleistet. In diesem Jahr können wir diese Performance bestätigen.

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