Andrea Dovizioso: Wetten getraut er sich nicht
Andrea Dovizioso
Andrea Dovizioso und Andrea Iannone haben Ducati mit Hilfe von Gigi Dall'Igna wieder auf den Erfolgspfad zurückgeführt. «Dovi» ist starker WM-Fünfter, er war schon achtmal in diesem Jahr im Rennen unter den ersten fünf, dazu kommen zwei Podestplätze: Rang 3 in Texas, Platz 2 in Assen.
Andrea Iannone stand viermal in der ersten Reihe, er hat in den Rennen schon sechs Top-6-Ergebnisse herausgefahren. In der Gesamtwertung liegt er auf Rang 9 – der Draufgänger liess sich einige Crashes zuschulden kommen.
Auch Cal Crutchlow (2015 bei LCR-Honda) zeigt sich verbessert. Nach Platz 3 in Aragón hielt er sich in Australien noch in der letzten Runde auf Platz 2, dann stürzte er.
Andrea Dovizioso gilt als «best of the rest», er kommt den Top-4 (Márquez, Loenzo, Rossi, Pedrosa) nahe, aber es fehlt ihm das letzte Quäntchen Talent oder Risikobereitschaft.
Er kam 2008 gleichzeitig mit Jorge Lorenzo in die MotoGP-WM, er hat inzwischen 220 Grand Prix absolviert, davon 122 in der MotoGP-Klasse, Lorenzo 118.
Aber Lorenzo hat zwei MotoGP-WM-Titel erbeutet und 33 Siege, Dovizioso hat erst einen MotoGP-Sieg errungen, 2009 im Regen von Donington auf der Repsol-Honda.
Aber wir sehen 2014 zweifellos den besten Dovizioso aller Zeiten, er kämpft verbissen, ist auf allen Strecken konkurrenzfähig, er hat Crutchlow über weite Strecken in diesem Jahr zum Statisten degradiert.
Und «Dovi» hat nach Platz 4 in Australien 166 Punkte auf dem Konto und den fünften WM-Rang fix in der Tasche. Im Vorjahr landete er mit der Ducati mit insgesamt 140 Punkten in der WM an achter Stelle.
Dovi, der fünfte WM-Rang ist dir nicht mehr zu nehmen. Das war sicher ein Ziel für dich?
Ja, und das ist wirklich positiv. Ich habe im Winter nicht erwartet, in diesem Jahr WM-Fünfter werden zu können. Ich habe nicht gerechnet, dass wir so konkurrenzfähig sein werden.
Der fünfte WM-Rang ist nicht die Position, um die Ducati und ich fighten wollen. Aber für 2014 ist uns im Vergleich zu 2013 ein schöner Fortschritt gelungen.
Aber wir haben noch einiges zu erledigen. Wir müssen 2015 einen weiteren Schritt nach vorne machen.
Aber Genaueres können wir erst sagen, wenn wir im Februar erstmals mit der GP15 getestet haben. Momentan können wir über die Zukunft noch keine grossen Prognosen abgeben.
Aber ich glaube an das neue Projekt. Denn wir haben uns schon in diesem Jahr sehr deutlich gesteigert.
Bist du überzeugt, dass Ducati auch in der Saison 2015 alle diesjährigen Open-Class-Privilegien behalten wird? In der Grand Prix Commission wird darüber geredet, Ducati einige Open-Vorteile wegzunehmen, sonst könnten Honda und Yamaha 2015 ins Hintertreffen geraten. Man könnte die weichen Hintererreifn streichen oder statt der 24 Liter auf 22, 21 oder 20 gehen?
Ich habe davon nie etwas gehört. Und ich glaube nicht, dass so etwas passieren wird. Aber ich kann nicht vorhersagen, ob sich etwas ändern wird.
Aber im GP-Sport ändern sich die Vorschriften oft über Nacht?
(Er lacht). Ja, ja, richtig. Für nächstes Jahr rechne ich trotzdem nicht mit Veränderungen. Aber man weiss nie...
Würdest du darauf wetten, dass alles unverändert bleibt? Nur 20 Euro? Zehn Euro?
(Er lacht laut.) No. No.