Marc Márquez & Wayne Rainey: Echte Champions
Von allen großen Champions mit denen Marc Márquez bereits verglichen wurde, waren die Ähnlichkeiten zu Wayne Rainey am schwierigsten zu finden. Bei Rossi, Spencer, Doohan, Schwantz und Roberts brauchte es nur wenige Minuten, um zu verstehen, was sie mit Marc gemeinsam haben. Doch bei Wayne und Marc musste ich mich immer wieder fragen, worin ihre Verbindung besteht.
Was zeichnete Rainey aus? Sein Können, seine Entschlossenheit, sein nie nachlassender Arbeitswille? Nach langem Überlegen traf es mich wie ein Blitz! Was Rainey als Champion chrakterisierte? Er war ein «In-jeder-Hinsicht-Champion». Sicher fragen sich jetzt viele, was das sein soll.
Mit all den großen Weltmeistern hatte Rainey gemeinsam, dass sie die Entschlossenheit besaßen, der Beste, die Nummer 1 zu sein. Doch Wayne engagierte sich mehr als der Rest. Er tat alles, um mit dem Siegerblatt auf der Hand in die Startaufstellung zu rollen. Nie überließ er etwas dem Zufall.
Seine Testsessions von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang sind ein Mythos. Sein blindes Vertrauen in Kenny Roberts war vielleicht nicht mehr, als eine Referenz durch jemaden zu erhalten, der weiß, wie man gewinnt. Rainey tat alles, was in seiner Macht stand, um der Beste zu sein. Egal, wie viel Aufwand es mit sich brachte. Er war ein «In-jeder-Hinsicht-Champion».
Márquez fragt viel...
Márquez teilt mit Rainey die Leistungsfähigkeit, so viel Zeit wie nötig aufzuwenden, um alles auf den Sieg auszurichten. Von Marc kennen wir die Leistung im Rennen und seine Fähigkeiten bei Werbung und PR. Doch glaubt mir: Was hinter den Kulissen geschieht, führt ihn zum Erfolg. Seine Sitzungen mit den Renningenieuren an der Strecke – Chefmechaniker, Suspension, Elektronik, Chassis, Reifen… – sind lang, intensiv und tiefgreifend.
Eine von Marcs wichtigsten Eigenschaften, die jeder in seiner Umgebung betont, ist jene, dass er immer alles verstehen will, was sich um ihn herum abspielt. Er fragt viel und hört sich die Antworten genau an.
Sogar abseits der Rennstrecke lebt Márquez ganz mit und für Motorräder. Wie Alberto Puig, der frühere Manager von Dani Pedrosa und heutige HRC-Berater, sagte: «Von allen aktuellen Top-Fahrern verbringt Márquez wahrscheinlich am meisten Zeit auf einem Bike. Er trainiert gerne und für ihn ist das keine Anstrengung. Je mehr Zeit man auf einem Motorrad verbringt, desto mehr versteht man, was es braucht, um schnell zu sein.» Hört sich das nicht ein bisschen nach Rainey an?