Yonny Hernandez: «Liefere zu wenig technischen Input»
2014 war Hernandez der einzige Ducati-Satelliten-Pilot auf einer GP13. Das Highlight für den Kolumbianer war in der Saison 2014 der siebte Platz in Sepang vor Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso.
Der WM-15. erhielt nach dieser Leistung einen direkten Vertrag mit Ducati. 2015 pilotiert der 26-Jährige aus Medellin eine GP14.2 für das Pramac-Team. Das Motorrad, auf welchem der ins Werks-Team gewechselte Andrea Iannone die Saison zu Ende fuhr. Hernandez konnte dieses Motorrad beim Valencia-Test im November erstmals fahren.
Yonny, du wirst 2015 mit der GP14.2 unterwegs sein. Was fehlt dir im Moment noch zum Top-Piloten?
Ich habe noch nicht alle Informationen, um die Elektronik zu verstehen, deshalb gebe ich den Technikern wohl nicht immer den gewünschten Input. Wenn ich mich weiter auf den Instinkt verlasse, bin ich vielleicht kurzfristig schnell, aber nicht für ein ganzes Rennen. Mir fehlt das technische Wissen und darauf konzentriere ich mich stark. Ducati hat die Technologie und die Leute dazu, die mir diesen Schritt nach vorne ermöglichen können. Mein Dank geht an Francesco Guidotti, der mir das System MotoGP verständlich gemacht hat.
Du bist kein Neuling mehr.
Das stimmt, ich bin 26. Das ist in diesem Sport nicht jung. Trotzdem habe ich das Gefühl, ich stehe wieder am Anfang. Wenn du kein Motorrad hast, mit dem du schnell fahren kannst, kannst du nie mit den Schnellsten mithalten. Und wenn du mit den Schnellsten nicht mitfahren kannst, lernst du gewisse Dinge auch nicht. Du kommst nicht zu diesem Rhythmus.
Ein gutes Motorrad und das Team dazu ist die Basis dafür. Bei meinem MotoGP-Debüt konnte ich nie an jemandem dranbleiben. Es endete oft in Stürzen. Jetzt habe ich, was ich brauche und möchte diese Gelegenheit nutzen. Wenn du einen Werkvertrag hast, kannst du auch mal einen Wunsch anbringen. Und vielleicht kann dir jemand helfen.
Du versprühst einen mitreissenden Enthusiasmus.
Als ich bei Pramac ankam, hat mir Francesco die technische Crew vorgestellt. Es waren viele. Als er sagte, die wären alle für mich, dachte ich erst an einen Scherz.
Du hast auch das Mentale angesprochen.
Letztes Jahr habe ich viel mit Francesco gesprochen. Über Strategie, über das Training, über das Mentale und über alles Mögliche. Ich hatte vorher nie einen Manager und lerne jetzt Dinge, die mir vorher nie jemand gesagt hat.
Du bist 2014 als Einziger die GP13 gefahren, hast dich deswegen aber nie beschwert.
Für mich war es optimal, aber das sage ich jetzt einfach, weil ich von der CRT gekommen bin. Ich habe mir deshalb keine Sorgen gemacht, weil ich glücklich war, überhaupt auf einer Ducati zu sitzen. Die GP13 war ideal und gab mir die Möglichkeit, das Beste daraus zu machen. Was bringt es, von etwas zu träumen, das unrealistisch ist. Man muss mit den Karten spielen, die man hat. Die Ducati behagt mir wirklich und im Team bin ich gut aufgehoben. Dieses Jahr habe ich ein noch besseres Motorrad, das mir noch höhere Einsätze ermöglicht. Ich versuche dies zu nutzen.