Stefan Bradl (8.): «Ein besserer Start als in Katar»
Endlich wieder in den Top-Ten: Stefan Bradl und seine Athina-Yamaha
Stefan Bradl hat für seine Performance auf dem Circuit oft he Americas (COTA) klare Anhaltspunkte. Sein Forward-Yamaha Vorgänger Aleix Espargaró war hier 2014 im Qualifying Vierter und im Rennen Neunter.
So gesehen war der vorerst sechste Platz im FP2 ein erhoffter Lichtblick, sieben Minuten vor Schluss rückte Bradl mit 2:06,659 min sogar auf Position 3 hinter Pol Espargaró und Andrea Iannone vor.
Bradl, im Vorjahr in Texas im Qualifying auf der LCR-Honda Dritter und im Rennen auf Platz 4, lag drei Minuten vor Schluss des 45-Minuten-Trainings immer noch auf Platz 6 – vor Rossi und Lorenzo.
In der letzten Minute rutsche Bradl auf Platz 12 ab, doch in der Schlussrunde gelangen ihm in den ersten zwei Sektoren persönliche Bestzeiten, er steigerte sich auf 2;05,990 min – das war der recht ansehnliche achte Platz, vor den Yamaha-Kollegen Smith und Lorenzo, dazu bester Open-Fahrer.
Der Forward-Mannschaft war die Erleichterung anzusehen. «Katar darf man nicht überbewerten», hatte Bradl (Platz 16 in der Wüste) vor der Abreise nach Amerika angekündigt.
«In Austin wird Stefan fünf Plätze weiter vorne sein», ward Elektronik-Guru Dirk Debus überzeugt. «Das war heute trotz des misslichen Wetters recht passabel», ergänzte Debus nach Platz 8 im FP2.
Stefan, ist es besser gelaufen als erwartet?
«Es ist eigentlich genau so gelaufen, wie ich es erwartet habe», meinte der Yamaha-Neuling. «Wir haben einen guten Plan gehabt und die Zeit am Anfang genützt, um für morgen einen neuen Satz Regenreifen anzufahren. Und wenn es morgen im FP3 in der Früh regnet, sind wir bereits für Qualifying 2 qualifiziert.»
Aber die Wetterkapriolen lassen keine klare Vorhersage zu, «Für heute war kein Regen angesagt, aber um 9 Uhr früh begann es zu tröpfeln», sagte Bradl.
«Wir hatten dann jetzt im FP2 noch 20 Minuten Zeit und wollten zuerst mit einem harten Hinterreifen losfahren und dann zwei neue weiche reinstecken. Aber für diesen Plan war die Zeit dann zu knapp, also haben wir uns nur für zwei weiche Hinterreifen entschieden. Wir waren nach dem ersten Run schon vorübergehend in den Top-Ten. Die Strecke war in einem akzeptablen Zustand. Dann war ich nicht sicher, ob ich sechseinhalb Minuten vor Schluss noch einmal reinfahren sollte. Ich überlegte kurz: 'Was mach ich jetzt?' Ich habe mich fürs Reinfahren entschieden, ?und mit dem zweiten weichen Hinterreifen ist mir am Schluss noch meine beste Rundenzeit gelungen. Es war also die richtige Entscheidung, Ja, es ist super wichtig, jetzt unter den ersten zehn zu sein. Wenn es Samstagfrüh im FP3 regnet, kann wieder alles passieren, aber wir können dann ein bisschen durchatmen. Heute war es schon hilfreich, einen weicheren Hinterreifen zu haben als die acht Factory-Fahrer. Wir haben ihn heute erstmals ausnützen können, es hat alles gepasst, es ist kein Fehler passiert, ich bin damit eine gute Runde gefahren. Die Elektronik war in Ordnung, besonders wenn man bedenkt, dass wir zum ersten Mal hier sind. Was in Katar nicht funktioniert hat, hat hier funktioniert, aber es gibt noch ein paar Kleinigkeiten, die Traction-Control können wir in ein paar Kurven noch verfeinern.»
Bradl weiter: «Aber wir dürfen das heutige Ergebnis nicht überbewerten, es ist erst Freitag. Heute ist es gut. Morgen und am Sonntag soll es eventuell wieder regnen... Mir ist eigentlich wurscht, ob es nass oder trocken ist, ich kann es mir nicht aussuchen. Wie es kommt, so kommt 's. Es ist jedenfalls einmal ein besserer Start ins Wochenende als in Katar.»