Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stefan Bradl (17.): Licht am Ende des Tunnels

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl im freien Training beim Mugello-GP 2015

Stefan Bradl im freien Training beim Mugello-GP 2015

Nach dem drtten freien MotzoGP-Training in Mugello hält sch Stefan Bradl (Athinà-Forward-Yamaha) an 17. Position. Der Bayer erkennt erste Fortschritte beim Set-up.

Erst in den letzten Minuten des dritten freien Training verbesserte Stefan Bradl seine Freitag-Zeit (1:48,694 min) auf 1:48,644 min, dann schaffte er 1:48,580 min, damit hielt er sich an 17. Stelle.

Auch beim sechsten Grand Prix war nicht an einen direkten Aufstieg ins Qualifying 2 zu denken, den schafften nur die Top-Ten, Bradl müsste dann im Q1 noch fünf Gegner überflügeln, um noch einen der beiden restlichen Plätze fürs Q2 zu ergattern.

Stefan, du hast deine Freitag-Zeit leicht verbessert, die Situation scheint stabiler zu werden?

Ja, wir sind jetzt vor allem konstant gewesen. Wir sind viele Runden im Bereich von 1:48,5 bis 1:48,7 min gefahren. Das ist ein gutes Zeichen. Wir haben leider keinen frischen Vorderreifen zur Verfügung gehabt. Als wir am Schluss einen neuen Hinterreifen reingesteckt haben, hatten wir vorne einen Reifen drauf, der schon 14 oder 15 Runden alt war.
In so einer Situation pusht dann der neue Hinterreifen den Vorderreifen ein bisschen zu stark. Mit dem habe ich klar kommen müssen, ich habe mein Zeit trotzdem etwas verbessert, aber das hat mich ein bisschen zurückgehalten.
Für die restlichen Trainings ist die Reifenplanung okay, trotzdem wäre jetzt ein frischer Vorderreifen sinnvoll gewesen.
Es ist auch erfreulich, dass wir die Konstanz ganz gut hingebracht haben.

Ist die Reifenfrage fürs Rennen gelöst?

Es sieht so aus, als könnten wir hier den weichen Hinterreifen der Open-Class auch fürs Rennen nützen. Das ist ein gutes Zeichen, dass wir den jetzt zum ersten Mal nützen können, besonders mit meinem Fahrstil.
Dann werden wir als Nächstes sehen, was im Qualifying möglich ist.

Die Traction-Control und das «corner by corner»-Set-up macht dir hier wenig Kopfzerbrechen?

Ja, macht weniger Probleme, wir müssen das System Kurve zu Kurve noch etwas besser abstimmen. Aber die Basis ist in Ordnung.
Bisher hat uns die Elektronik hier nicht vor grosse Probleme gestellt.
Dadurch konnten wir beim Fahrwerk viel umbauen und die Trainingszeit besser nützen.
Es schaut gut aus.
Wir haben noch ein paar Sachen zum Ausprobieren, denn Yamaha hat einen neuen Link für die Hinterrad-Suspension gebracht. Den haben wir jetzt im FP3 getestet, den müssen wir noch besser abstimmen, weil er ziemlich neu ist. Aber das haben wir bereits recht gut erledigt.
Ich hoffe, dass dieser Link eine Steigerung bewirkt.

Was ist jetzt das Ziel für das Qualifying 1?

Eine schnelle Runde rauspressen, das wäre gut.

Aber der Aufstieg ins Q2 bleibt bei 15 Factory-Bikes eine Illusion. Kannst du in die fünfte Startreihe fahren, also unter die Top-15?

Ja, das wäre nicht schlecht. Aber Top-15 wird schwierig, gegen die vielen Ducati. Sogar Márquez ist im Q1...

Im Top-Speed warst du gestern 13 km/h hinter deinem Open-Gegner Héctor Barbera auf der Avintia-Ducati. Ist das schwer zu verdauen?

Ich habe gefragt, ob wir beim Rausfahren aus der Zielkurve 100 Prozent Leistung rausholen. Die Frage wurde bejaht.
Ich will aber jetzt 120 Prozent...

13 km/h Unterschied, das entspricht quasi einem Gang mehr?

Ja, aber was willst du machen. Damit müssen wir leben, wir müssen trotzdem kämpfen. Vielleicht haben wir dadurch ein paar Vorteile in den Kurven.
Barbera darf man nie abschreiben. Und die Ducati sind jetzt hier generell eine Macht.

Darfst du jetzt hoffen, dass bei der Elektronik endgültig ein Fortschritt erzielt wurde, der auch bei den nächsten Rennen eine bessere Basis bewirkt?

Ja, ich denke, die Pisten von Mugello und Barcelona sind vom Layout her nicht gravierend unterschiedlich. Deshalb sollten wir dort beim Fahrwerk und bei der Elektronik eine vernünftige Basis haben.
Ich hoffe, dass wir jetzt in diese Richtung weiterarbeiten können.

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