Valentino Rossi nach Ducati: «Dieser Weg war steinig»
Valentino Rossi
Valentino Rossi hat in dieser MotoGP-Saison drei der ersten neun Rennen gewonnen, er ist WM-Leader, er war bei den ersten neun WM-Läufen 2015 neunmal auf dem Podest. Und er hat durch Platz 3 auf dem Sachsenring den Vorsprung auf Jorge Lorenzo von zehn auf 13 Punkte vergrössert.
Dabei hatte der neunfache Weltmeister in den zwei tristen Ducati-Jahren 2011 und 2012 viel von seinem Selbstvertrauen eingebüsst.
Heute spricht der Superstar mit 111 GP-Siegen ganz offen über diese mühselige Durststrecke, die ihn auch nach der Rückkehr zu Yamaha 2013 noch eine Zeit lang heimsuchte und an Höchstleistungen hinderte.
Wie lang hat Rossi gebraucht, bis er nach den zwei Ducati-Jahren 2011 und 2012 wieder das grenzenlose Vertrauen in sein Fahrkönnen fand?
«Ehrlich gesagt, es ist dann bei Yamaha relativ rasch gegangen, bis ich wieder ein gewisses Niveau erreicht habe. Ich bin auf der Yamaha bald wieder bei 85 oder 90 Prozent meines alten Levels gewesen. Aber es war schwierig, die letzten zehn Prozent wieder aufzustöbern. Das hat länger gedauert... Denn nach den zwei Jahren mit einem störrischen Motorrad ist es mühsam, wieder zur alten Form und zu 100 Prozent zurück zu finden. Das ist ein steiniger Weg», gibt der neunfache Weltmeister zu.
Wie ging Rossi durch den Kopf, als er bei Ducati zwei Jahre lang alle Mühe hatte, die WM wenigstens unter den Top-5 oder Top-6 zu beenden?
«Jeder Fahrer, der nicht jene Resultate erreicht, die er erwartet, bildet sich ein, er sei nicht fähig, das Motorrad am Limit zu bewegen. Bei mir kam dazu, dass ich bereits ziemlich alt war – 33 Jahre. Du überlegst dir dann, ob die jüngeren Fahrer womöglich inzwischen schneller seien als du. Du grübelst, ob du an deinem persönlichen Limit angekommen bist. In meinem Fall bei Ducati kam dazu, dass ich riesige Probleme mit der Front des Motorrads hatte. Jedesmal, wenn ich schneller fahren wollte und härter gepusht habe, bin ich über das Vorderrad gestürzt. Das war eine schwierige Situation.»