Marc Márquez (Rang 2): Mehr Probleme als erwartet
Marc Márquez beim Brünn-GP 2015
Bestzeit nach den ersten zwei freien MotoGP-Trainings auf dem Automotodrom Brno, aber ein Sturz am Vormittag und einen am Nachmittag: Marc Márquez bleibt ein Grenzgänger, der seinesgleichen sucht.
«Im FP2 haben wegen der hohen Asphalttemperaturen alle Fahrer Mühe gehabt, deshalb gab es so viele Stürze. Ich habe die härteste Mischung vorne probiert, als ich gestürzt bin. Ich weiss nicht, woran es lag, dass ich ausgerutscht bin, vielleicht ist der Reifen zu heiss geworden. Für müssen am Samstag noch einiges ausprobieren. Ich war wirklich happy mit dem zweiten Training, denn wir haben uns im Vergleich zum FP1 verbessert, obwohl die Piste in der Früh schneller und kühler war. In der Gesamtwertung ist zwar Lorenzo wegen seiner FP1-Zeit etwas schneller als ich, aber die zwei Zehntel beunruhigen uns nicht. Wir arbeiten in die richtige Richtung», berichtete Márquez.
In der ersten Saisonhälfte hatte Márquez oft Mühe, weil sich das rutschende Hinterrad schwer kontrollieren liess. «Und im FP1 war ich deswegen wieder ein bisschen verunsichert. Denn die Maschine fühlte sich ähnlich an wie im ersten Teil der Saison», berichtete der Repsol-Honda-Star. «Aber wir haben uns stark gesteigert nach dem Vormittag, wir haben gute Arbeit geleistet. Bis Barcelona hatte ich nie die richtige Pace fürs Rennen, Jetzt bin ich konstanter, ich kann mehr schnelle Runden hintereinander abspulen. Nur Lorenzo war in diesem Bereich schneller. Wir sind knapp dran. Unser Potenzial ist sichtbar. Aber unser Problem auf dieser Piste: Wir werden hier vielleicht mehr Mühe haben als bei den letzten drei Rennen.»
«Im Rennen werden die Reifen überhitzen. Und es ist wahr, dass ich mit den Reifen, die wir in Assen, auf dem Sachsenring und in Indy verwendet haben, weniger Probleme hatte. Aber die Reifen sind für alle gleich, wir müssen uns noch daran anpassen. Denn letztes Jahr konnten wir diesen Reifen besser nützen als jetzt. Ich denke, das können wir in den Griff kriegen.»
Marc Márquez lachte herzlich wie üblich, als er auf seinen zweiten Crash zu sprechen kam. «Ich habe gespürt, wie es durch das Leder am Unterarm warm wurde», schilderte der Weltmeister. Ich tat alles, um den Crash abzufangen. Aber es ist mir diesmal nicht gelungen.»
Marc Márquez meint, der niedrige Grip habe in erster Linie mit der 37-Grad-Hitze zu tun. «Wenn es so bleibt, wird es aussichtslos, so schnell zu fahren wie 2014», meint er. «Im Moment sind wir in der Pace sechs bis acht Zehntelsekunden pro Runde langsamer als vor einem Jahr.»
Márquez hat eine Mixtur aus den Bikes der letzten zwei Jahre zusammengestellt: «Motor aus 2015, Chassis aus 2014, Schwinge aus 2015, die Elektronik aus 2015, aber es sind keine Entwicklungen mehr erlaubt, der Auspuff stammt aus dem Vorjahr.»